Ein Gericht in der zentralchinesischen Provinz Hunan hat am 13. April 2016 eine Anhörung zum Fall eines schwulen Paares gehalten. Es hatte eine Regierungsbehörde wegen der Weigerung verklagt, sie zur Heirat zu registrieren. 

Dies ist der erste aktenkundige Fall in Chinas Rechtsgeschichte, in dem ein gleichgeschlechtliches Paar für das Recht kämpft, auf legale Weise zu heiraten. Sie sind jedoch gescheitert.

Ein Mann namens Sun und sein Partner sind im Juni des vergangenen Jahres zum Büro für Heiratsregistrierung in der Stadt Changsha in der zentralchinesischen Provinz Hunan gegangen. Sie wurden jedoch vom Büropersonal zurückgewiesen, das sagte, die Gesetze würden keine Hochzeit zwischen Schwulen erlauben.

Das Paar unternahm einen vergeblichen Versuch, mit den Mitarbeitern zu diskutieren. Dann fand es im Dezember einen Anwalt, der dabei half, einen Prozess gegen das Büro für Öffentliche Angelegenheiten von Changshas Bezirk Furong anzustrengen.

Der Fall sollte im Januar 2016 vor Gericht kommen. Zwei Tage vor dem geplanten Termin wurde das Paar jedoch darüber informiert, der Termin für die Anhörung sei auf den 13. April verschoben worden.

"Chinas Gesetze und Vorschriften über die Ehe setzen eindeutig fest, dass die Parteien in einer Ehe ein Mann und eine Frau sein müssen. Der Registrierungsantrag von zwei Männern erfüllt offensichtlich nicht die Anforderung", erklärte das Gericht des Bezirks Furong in Changsha auf seiner Webseite.

Sun sagte, dass er und sein 37-jähriger Partner weiter kämpfen würden, obwohl die Beschwerde zurückgewiesen wurde. Er sagte, sie werden ihren Eheschließungsantrag beim lokalen Büro an jedem 23. Juni einreichen, dem Tag, an dem sie sich zum ersten Mal trafen, bis sie schließlich legal verheiratet sind.

Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle machen laut Li Yinhe, dem bekanntesten Sexual-Experten des Landes, über vier Prozent von Chinas Bevölkerung aus.