Vor kurzem hat das chinesische Ministerium für Öffentliche Sicherheit eine offizielle App zur Veröffentlichung von Informationen über vermisste Kinder vorgestellt. Mit diesem Schritt will China die Öffentlichkeit verstärkt für die Teilnahme an der Kampagne gegen Kindesentführung mobilisieren.

Wie ein Vertreter des Ministeriums erklärte, wurde die neue App namens „Tuanyuan (Familienzusammenführung)" in Zusammenarbeit mit dem E-Commerce-Riesen Alibaba entwickelt. Sie soll dazu dienen, die von den Behörden bestätigten Informationen über vermisste Kinder zu veröffentlichen und an die Öffentlichkeit weiterzugeben.

Aktuell sind landesweit mehr als 5000 Polizisten der Abteilung gegen Kinderhandel für die Aktualisierung der Informationen zuständig. Fotos mit Merkmalen des vermissten Kindes werden unmittelbar nach der Veröffentlichung präzise an App-User gesendet, die sich in der Nähe des Ortes aufhalten, wo das Kind zuletzt gesehen wurde. Je nach der Zeitspanne nach dem Verschwinden wird die Reichweite der Push-Nachrichten von 100 bis auf 500 Kilometer erweitert.

Derzeit kann die Öffentlichkeit auch über den Mikroblogging-Dienst Sina Weibo und den Online-Kartendienst „Amap" Informationen über vermisste Kinder erhalten und Hinweise anbieten, um der Polizei bei der Ermittlung zu helfen. Als nächsten Schritt plant der Entwickler der App, mit noch mehr mobilen Anwendungen zusammenzuarbeiten.

Die neue App soll der chinesischen Kampagne gegen Kindesentführung eine große Unterstützung sein, äußerte sich ein Vertreter aus dem Ministerium für Öffentliche Sicherheit zuversichtlich. So konnte beispielsweise ein zweijähriges Mädchen schon während der Probezeit dank der App aus den Händen seines Entführers gerettet werden.