Ein „rauchfreier Turm“ in Beijings berühmtem Kunstareal 798 hat in den vergangenen Tagen inmitten eines kontinuierlichen Smogs zu Kontroversen geführt.

Die sieben Meter hohe Metallstruktur, welche der holländische Künstler Daan Roosegaarde entwarf, und die Ende September in der chinesischen Hauptstadt als weltgrößter Luftreiniger eingeführt wurde, begann vor kurzem mit Tests und Anpassungen.

Der Turm verfügt über die Kapazität, 30.000 Kubikmeter Luft pro Stunde zu reinigen und die Fähigkeit, mindestens 75 Prozent der PM 2,5 und PM 10 Partikel zu erfassen und frische Luft rund um den Turm zu schaffen, berichtete die Tageszeitung China Youth Daily.

Dem Designer zufolge können die Teilchen, die vom Turm gesammelt werden, zu schwarzen Edelsteinen verarbeitet werden.

Einige Experten stellten den Nutzen des neu aufgestellten Luftreinigungsturmes in Frage. Nach Berechnungen eines Sachverständigen kann er an Tagen mit hoher Luftverschmutzung pro Stunde nur 4,5 Gramm von PM 2,5 Teilchen aufnehmen – weniger als die Menge von einem Löffel Salz, schrieb das Blatt.

„Es wäre besser, wenn man die Baustelle mit einem Tuch abdeckt", scherzte der Experte.

In anderen Städten wurden ebenfalls verschiedene Geräte zur Bekämpfung von Smog aufgestellt. „Möglicherweise kämpfen die Menschen verzweifelt gegen den Smog", kommentierte He Jijiang von der Eliteuniversität Tsinghua.

Diese Smog-Behandlungsanlagen seien nur ein Experiment und können die grundlegenden Probleme nicht lösen, sagte er.

Beijing ist seit einigen Tagen wieder in Smog gehüllt. Die Konzentration der kleinen Partikel in der Luft stieg seit Dienstagmittag. Seit Mittwochmittag dauert die schwere Verschmutzung bereits 19 Stunden an.

Sechs der Überwachungsgebiete der Hauptstadt berichteten von einer starken Verschmutzung, die sich weiter verschlimmere. Dies führte dazu, dass der Wetterdienst in Beijing am Mittwoch einen gelben Alarm für die Luftverschmutzung ausrief, der fünfte seiner Art seit Anfang Oktober.