Das Design und die Ausstattung aller Zimmer haben Xiao Lin und ihr Freund allein gemacht. Sie kauften die Materialien dafür auf der chinesischen Einkaufsplattform „Taobao“ – das investierte Geld holen sie normalerweise innerhalb von zwei Monaten wieder rein. Interessant ist auch, dass etwa zwei Drittel der Mieter Einheimische sind. Sie mieten die Wohnung aus vielfältigen Gründen – wie etwa für eine Liebeserklärung, für Fotoshootings oder für eine Party. Einige in den 60er und 70er Jahren geborene mieten die Wohnungen, um übers Wochenende in angenehmer Atmosphäre Zeit mit ihren Eltern verbringen zu können. Pikantes Detail: das „Prinzessinnen-Zimmer“ wird meist von männlichen Kunden gebucht.

Das „Prinzessinnen-Zimmer“
Xiao Lin hat sich zum Ziel gesetzt, später bis zu 50 Wohnungen zu mieten. Neben ihrem Freund und Vater wird sie dann aber auch weitere Mitarbeiter anwerben müssen. Die Gruppe der Zwischenvermieter wie Xiao Lin vergrößert sich. Es soll inzwischen allein in Hangzhou schon über 400 derartige Zwischenvermieter geben, die tausende Wohnungen mit unterschiedlichen Einrichtungsstilen vermieten.
Dieses Phänomen verdeutlicht die Individualisierung des Konsumenten. Nach den Daten des Entwicklungsberichts über Chinas Wohnsharing-Markt 2017 beläuft sich das potenziale Geschäftsvolumen des Unterkunftsmarkts in der Sharing-Economy auf 100 Milliarden Yuan (13,5 Mrd. Euro).