Wenn diese Zellen preiswerter werden, wird dieser Bereich wahrscheinlich stark angekurbelt. Er hat bereits die weltweite Elektrizitätserzeugung durcheinandergebracht.

Es wird auch zu Druck auf internationale Hersteller von Solarzellen führen. Zu ihnen zählen Canadian Solar, REC Solar, Sharp und Sunpower. Sie stehen mit den chinesischen Marktführern im Wettbewerb. Zu diesen zählen LONGi Green Energy Technology, Trina Solar und JA Solar Holdings.

Mit seinem "Top Runner Program" 2017 plant Chinas Staatliche Energieverwaltung, acht bis zehn Gigawatt (GW) Solarkapazität hinzuzufügen. Bisher verfügt es über 80 GW.

"Diese Entwicklung ... könnte weitreichende Konsequenzen für die weltweite Solarindustrie haben. Es könnte China insbesondere auf einen der Spitzenplätze unter den Ländern bringen, die solare Forschung und Entwicklung betreiben", sagte die Stanford Universität in ihrem Bericht zur Solarenergie 2017.

Die weltweite Solarenergie-Erzeugungskapazität sei von nur einem GW im Jahr 2000 auf etwa 300 GW stark gewachsen, besagen Daten der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (Irena). Bis 2020 soll sich diese Zahl ein weiteres Mal verdoppeln.

Dieses Wachstum beruhte weitgehend auf multikristallinen Silizium-Photovoltaikzellen. Sie werden manchmal auch als polykristallin bezeichnet. Ihre Solareinheiten bestehen aus mehreren kristallinen Silizium-Zellen.

Sie sind preisgünstiger herzustellen als die leistungsfähigeren monokristallinen Zellen. Diese werden aus einer einzigen kristallinen Einheit gefertigt.

Der Preis für multikristalline Zellen ist von 80 Dollar (67 Euro) pro Watt im Jahr 1980 auf weit unter 50 Cent (42 Euro-Cent) gefallen.

Die Preise gleichen sich jetzt jedoch an, nachdem China die Produktion von monokristallinen Zellen steigert.

Energy Trend ist ein Beratungsunternehmen. Es sagt, der durchschnittliche Preis einer chinesischen multikristallinen Hochleistungszelle liege bei 0,225 Dollar (0,19 Euro) pro Watt. Monokristalline Hochleistungszellen kosteten auch nur 0,319 Dollar (0,27 Euro) pro Watt.

"Bei Polysiliziumprodukten haben wir die [Entwicklungs-]Decke erreicht. Jetzt steigern wir die Investitionen in monokristalline Solarzellen", sagte Xie Tian. Er ist Direktor der Qualitätsüberwachung bei LONGi Green Energy Technology. "Der Marktanteil von monokristallinen Zellen könnte auf mehr als 50 Prozent steigen", sagte er. Heute liegt er bei etwa einem Fünftel.

Analysten sagen, die Nachfrage nach monokristallinen Modulen sei bereits stark.

"Viele Solarmodulhersteller ... können den Bestellungen nicht nachkommen. Ihre Orderbücher sind bis nächstes Jahr gefüllt", sagte Jason Tsai von Energy Trend.

Die monokristalline Technologie ist nicht neu. Aber aufgrund ihrer Kosten wurde sie bis vor kurzem hauptsächlich in High-Tech-Weltraumprodukten eingesetzt.

Ihr Einsatz wird aber wahrscheinlich zunehmen, wenn der Preisunterschied geringer wird. Damit erhält man mehr Leistung zu einem ähnlichen Preis.

Mit dem "Top Runner Program" werden Zahlungen, die als "Feed-in-Zölle" bekannt sind, Hocheffizienzprojekte bevorzugen.

"Es ist [jetzt] viel einfacher, die Ansprüche von Mono zu erfüllen. Deshalb beschleunigt es [das Programm] die Investitionen in Mono", sagte Steve O'Neil. Er ist Vorstandsvorsitzender von REC Solar. Dieser in Singapore ansässige Modulhersteller gehört zur staatseigenen chinesischen ChemChina.

Das deutsche Fraunhofer-Institut für Solarenergie ist ein Führer in der Solarentwicklung. Es sagte im Juli, die Rekord-Effizienz im Labor für Monokristallin sei 26,7 Prozent pro Zelle. Multikristallin bringe es auf 21,9 Prozent.

China verlagert den Schwerpunkt auf Monokristallin. Weltweit passen sich Produzenten daran an. REC Solar sagt beispielsweise, man beginne nun mit Monokristallin. Bisher hatte sich das Unternehmen überwiegend auf multikristalline Zellen fokussiert.