Chinas Telekommunikationsunternehmen Huawei hat sich zu den amerikanischen Sanktionen geäußert. Unternehmensgründer Ren Zhengfei sagte, die von den USA gewährte 90-Tage-Lizenz stelle keine besondere Einschränkung dar, da man gut vorbereitet sei und die Kerntechnologien weiterhin genutzt werden könnten.

Das Unternehmen sei weiterhin in der Lage, Produkte und Dienstleistungen anzubieten und das Kerngeschäft werde durch die amerikanischen Sanktionen nicht beeinträchtigt, sagte er bei einem Pressegespräch in der Zentrale des Konzerns in Shenzhen.

„In diesem kritischen Moment bin ich amerikanischen Unternehmen dankbar dafür, dass sie viel zur Entwicklung von Huawei beigetragen haben“, so Ren. „Soweit ich weiß, haben amerikanische Unternehmen den Versuch unternommen, ihre Regierung von einer Zusammenarbeit mit Huawei zu überzeugen“, fügte er hinzu.

Das amerikanische Handelsministerium teilte am Montag mit, dass es eine 90-Tage-Lizenz für Huawei nur bis zum 19. August ausstellen werde. Betreiber hätten die Möglichkeit, andere Vereinbarungen zu treffen und den Betrieb für bestehende Huawei-Handynutzer und ländliche Breitbandnetze fortzusetzen.

Die amerikanische Regierung hat angekündigt, Huawei und seine Tochterunternehmen in eine sogenannte Entity-List aufzunehmen. Dadurch wird es dem Unternehmen verboten, Komponenten amerikanischer Unternehmen ohne Zustimmung der amerikanischen Regierung zu kaufen.

In Huaweis Lieferkette lösten die Sanktionen eine Kettenreaktion aus. Berichten zufolge haben amerikanische Technologieunternehmen wie Google, Qualcomm, Intel und Xilinx die Lieferung von Software und Komponenten an Huawei eingefroren.

„Wir brauchen Chipsätze aus den USA, und wir können nicht engstirnig sein und amerikanische Produkte ausschließen“ sagte Ren.