Der meist belebte Markt im Südhafen von Helsinki wird am Montag geschlossen sein, da der nahe gelegene Präsidentenpalast am Montagnachmittag Schauplatz des Treffens zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sein wird.

Der meist belebte Markt im Südhafen von Helsinki wird am Montag geschlossen sein, da der nahe gelegene Präsidentenpalast am Montagnachmittag Schauplatz des Treffens zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sein wird. Dies ist das zweite Mal, dass der finnische Präsidentenpalast als Ort für einen US-Russland-Gipfel dient. Im Jahr 1990 trafen sich George Bush und Mihail Gorbatschow dort.

Im öffentlichen Verkehrssystem werden Umleitungen und Verzögerungen erwartet. Die Fährverbindung von der Wasserfront zur Festungsinsel Suomenlinna wird in einen anderen Hafen verlegt. Eine große Verkehrsbeschränkung wird am Sonntagabend erwartet, wenn Trump und seine Delegation ankommen. Das Arrangement gilt in Finnland als Routine, da Helsinki seit 1975 Schauplatz dreier US-Russland-Gipfel und zahlreicher anderer hochrangiger politischer Begegnungen war. Als 1997 der letzte Gipfel zwischen Bill Clinton und Boris Jelzin in Helsinki stattfand, wurden neue Lösungen entwickelt, um den speziellen Anforderungen des Telekommunikationssystems gerecht zu werden, sagten Sicherheitsexperten gegenüber finnischen Medien.

Die Details des bevorstehenden Gipfels wurden bis Freitag fast vollständig geheim gehalten. Die finnische Fähigkeit, Lecks zu vermeiden, wurde bereits früher als einer der Gründe erwähnt, warum Helsinki als Standort ausgewählt wurde. Rund 1.500 internationale Journalisten aus 60 Ländern sind in Helsinki angekommen und haben ihre Medienabzeichen für den Gipfel gesammelt. Der finnische nationale Sender Yle sagte, die größte nationale Kohorte seien 300 Journalisten aus Russland. Live-Videolinks werden im Medienzentrum zur Verfügung gestellt, da die Möglichkeiten, an Pressekonferenzen im Präsidentenpalast teilzunehmen, streng eingeschränkt werden. Das Medienzentrum befindet sich in der Finlandia Hall im Stadtzentrum, wo sich 1975 die Staats- und Regierungschefs von 33 europäischen Ländern sowie der Vereinigten Staaten und Kanadas trafen und die Schlussakte von Helsinki unterzeichneten.

Werbung auf Russisch 

Ein ungewöhnliches Phänomen in der finnischen "Straßenarchitektur" ist Werbung in Text auf Russisch. Finnlands größte Zeitung, Helsingin Sanomat, hat die Nutzung von Großplakattafeln gekauft, um die Anzeigen zu machen. Russisch wird in der allgemeinen Werbung in Finnland überhaupt nicht verwendet, und das sichtbare Ziel der russischen Werbung ist es, den russischen Beamten und Besuchern über finnische Medien zu erzählen. Eines der Luxushotels in der Innenstadt platzierte einen Text in seiner Fassade: "Frieden wahren".

Demonstrationen erwartet 

Die vermutlich größte Demonstration findet am Sonntagnachmittag statt und weitere sind für Montag geplant. Etwa 15.000 Demonstranten werden am Sonntag vom Kaisaniemi-Park zum Senatsplatz marschieren, nahe dem Präsidentenplatz und dem Regierungsgebäude. Die Demonstration, die Helsinki Calling genannt wurde, war ursprünglich für Montag geplant, aber die Organisatoren verschoben sie auf den Sonntag darauf. Am Montag werden weitere Demonstrationen direkt vor der Finlandia Hall stattfinden, wo internationale Medien arbeiten werden. Die Organisatoren erwarten, dass Hunderte oder Tausende Menschen teilnehmen werden. Tanja Hillbom, eine der Organisatoren des Montag-Events, sagte, dass es sowohl um Putins als auch um Trumps Politik gehen würde.