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Mehr Humor: Chinesische Behörden ändern ihr Kommunikationsmodell

  ·   2017-07-24  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Sozialmedien;WeChat;Humor
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Laut einem Bericht der singapurischen Lianhe Zaobao vom 19. Juli sind die Temperaturen in der südwestchinesischen Metropole Chongqing seit zwei Wochen unerträglich heiß. Die Höchsttemperatur von fast 40 Grad Celsius würde in Singapur wahrscheinlich anhaltende Beschwerden seitens der Bevölkerung auslösen, während die Hitze in dieser für ihren Hochsommer berühmten, südwestchinesischen Bergstadt durch den Humor der Behörden ein wenig abgekühlt worden sei. Wenn man derzeit Weibo, WeChat oder andere Online-Sozialplattformen der lokalen Behörden und Medien öffne, um sich den Wetterbericht anzugucken, bekomme man allerlei witzige Wetterinformationen, mit denen man versuche, eine Art „alternative, positive Stimmung" zu verbreitet.

Die Lianhe Zaobao nannte ein öffentliches WeChat-Konto einer Behörde in Chongqing als Beispiel, auf dem eine Nachricht über die Höchsttemperaturen mit einem Satz beginne: „Wer sich eine Stunde lang schminkt und dann aus dem Haus geht, wird feststellen, dass ihm das Make-up nach nur einer Sekunde im Freien schon wieder ganz aus dem Gesicht gelaufen sein wird". Ein weiteres offizielles WeChat-Konto zeigt bei seiner Wettervorhersage neun hässliche Karikaturen mit der Anmerkung:„Die Haut produziert so viel Talg, dass man damit kochen könnte". Durch diesen „schwarzen Humor" würden sich die Bürger ein bisschen entspannen, hieß es – auch während der Schweiß in Strömen an ihnen herunterlaufe.

Laut dem Bericht seien diese lustigen Nachrichten zwar nicht dazu in der Lage, die Temperaturen zu senken, wohl aber dazu, die öffentliche Meinung positiv zu beeinflussen. Dank des „schwarzen Humors" könnten die Leute die glühende Sonne scheinbar zumindest für einen Moment vergessen. Auch die bei diesen Temperaturen allgegenwärtige Angst vor einem Hitzschlag sei nicht mehr so präsent.

Zudem wird berichtet, dass die aus Japan stammende „Moe-Kultur" in den letzten Jahren in China sehr populär geworden sei, was seinen Niederschlag in der Nutzung zahlreicher Meme (Internetphänomene) und Emojis auf sozialen Medien, Fernsehprogrammen und WeChat finde. Durch die Verwendung dieser kulturellen Symbole ziele man nicht nur darauf ab, „absichtlich" niedlich oder naiv-komisch zu sein – aus soziologischer Sicht gehe es auch darum, dass gleichzeitig ein „Puffer" gegen die beschleunigte Gesellschaft und den zunehmenden Lebensdruck entstehe. Der Schlüssel liege darin, eine einfache bzw. naive – und deswegen komische – Denkweise zu verbreiten und mit „milder Haltung" auf die heiklen Probleme zu reagieren, wodurch eine Art subversive, komische Version des traditionellen Kommunikationsmodells gebildet werde.

Mit Humor gegen die glühende Hitze zu kämpfen sei eine Kommunikationsfähigkeit zur „Milderung" negativer Nachrichten. In der Tat seien solche humorvolle Nachrichten inzwischen auf allen Sozialplattformen sehr häufig zu lesen. Die Behörden in China seien in den letzten Jahren bei der Informationsverbreitung immer „volksnaher" geworden, um der Bevölkerung im Zeitalter der neuen Medien mit Meinungspluralismus näherzukommen.

Einen solchen humorvollen Artikel zu verfassen koste große Mühe, sei aber auch umstritten: wie humorvoll dürfen Behörden sein, ohne ihre eigene Autorität zu beschädigen? Werde zu viel „Witzigkeit" eher die Abneigung der Bevölkerung erregen und die Glaubwürdigkeit der Informationen abschwächen? Jedoch habe der „Moe-Stil" der chinesischen Behörden die Kommunikation mit der Öffentlichkeit tatsächlich neu gestaltet, wovon andere Länder lernen sollten– insbesondere von der Flexibilität und der Kreativität des Kommunikationsmodells. Solange die Behörden bei dem „absichtlichen Komischsein" nicht vergessen, sich mit konkreter Arbeit zu befassen, werde die Öffentlichkeit sich nicht dagegen aussprechen, wenn sie sich bei „ernsten Dingen" einige Späße erlauben.

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