10-02-2010 Beijing Rundschau
Das Frühlingsfest der Frau Tian
von Wu Yanfei

Ein Urlaub während des Frühlingsfests bedeutet für Hausfrauen wie Tian allerdings kein Faulenzen. Sie sei sogar noch beschäftigter als in Beijing, klagt sie. Nach chinesischer Tradition muss man vor dem Frühlingsfest das Haus gründlich aufräumen, putzen und Wäsche waschen. Nur so kann man das neue Jahr würdevoll begrüßen. Allein das ist schon eine Heidenarbeit, denn das Haus steht fast ein Jahr lang unbewohnt. Hinzu kommen noch Einkaufen, Kochen, Besuche absolvieren und vieles mehr. In gewissem Sinne ist das Frühlingsfest also eine Prüfung für die Fähigkeiten der Hausfrauen. Wer kann das Haus am besten in Schuss halten, wer kauft zeitgemäße Möbel und moderne Haushaltsgeräte, wer kann am besten kochen, all dies wird schnell zum Gesprächsstoff und von den Besuchern eifrig kommentiert. Frau Tian hat in Beijing viele neue Kochrezepte kennen gelernt und ist nun gespannt darauf, ob ihre Kochkunst Anklang findet.    

Im Großen und Ganzen ist Tian zufrieden mit ihrem gegenwärtigen Leben. Wegen der Schließung seines alten Betriebes ist ihr Mann Frührentner geworden. Er bekommt immerhin eine bescheidene aber sichere Rente. Für einen kleinen Nebenverdienst arbeitet er heute bei einem privaten Betonhersteller. Frau Tian selbst kann durch ihre Arbeit in Beijing mindestens 2000 Yuan im Monat zur Seite legen. Das ist sogar mehr, als ihr Mann insgesamt verdient. Das Leben auf dem Lande ist nicht besonders teuer, mit ihrem Einkommen können die beiden in bescheidenem Wohlstand leben. Im Rahmen der Konjunkturmaßnahme „Mehr Haushaltsgeräte für ländliche Gebiete" hat Tian soeben eine Waschmaschine gekauft, was ihr die Hausarbeit sehr erleichtert.  

Im neuen Jahr wünscht sich Frau Tian ein Enkelkind, auch wenn ihr 25-jähriger Sohn bislang noch keine Freundin hat. Der junge Wanderarbeiter in Shenzhen widmet sich lieber Computerspielen als der Suche nach einer Braut. Wie viele junge Leute in der Stadt will auch er nicht so früh heiraten wie die Elterngeneration. „Wenn mein Sohn heiratet und Vater wird, will ich nicht mehr in Beijing arbeiten. Ich bleibe dann zu Hause und sorge für mein eigenes Enkelkind", so Tian. Zwar gefällt ihr Beijing sehr, wo die Wohnungen mit Zentralheizung ausgestattet sind, es viele Kinos und Einkaufszentren gibt, aber zu Hause ist es immer noch am schönsten.

 

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