22-04-2010 Beijing Rundschau
Niedrige Schweinepreise gegen Inflation

Führend in der Schweinezucht

Das Schwein spielt für Chinas Wirtschaft eine wichtige Rolle. Es gibt etwa eine halbe Milliarde Schweine im ganzen Land. Die Anzahl der in China gehaltenen Schweine lässt den Schweinebestand anderer Länder klein aussehen. Der nächstgrößte Schweineproduzent sind die USA, wo es laut Angaben der Welternährungsorganisation etwa 65 Millionen Schweine gibt. China steht jedoch unangefochten an der Spitze der schweinefleischproduzierenden Länder. Hier gibt es mehr Schweine als in den nächstgrößeren 43 schweinezüchtenden Länder zusammen. 

Die momentane Schweineflut ist eine Reaktion auf den Engpass vor einigen Jahren. Damals ließ die Blauohrenkrankheit, die sich epidemisch unter Schweinen in China verbreitete, die Preise für Schweinefleisch raketenartig ansteigen, woraufhin auch die Inflation gefährliche Ausmaße annahm. Die Regierung begegnete der Preisexplosion 2007/2008 mit dem Bau der oben erwähnten Reservelager mit tiefgefrorenem Schweinefleisch. Außerdem wurden den betroffenen Schweinebauern Fördermittel angeboten um die Schweinepopulation rasch wieder zu vergrößern. Anscheinend hat das jedoch zu gut funktioniert. 

In einem weiteren Bericht des Landwirtschaftsministeriums ist zu lesen, dass die wirtschaftliche Entwicklung den Appetit der Nation auf Schweinefleisch erhöht habe. Die Schweinefleisch-Nachfrage unter Wanderarbeitern in den großen Metropolen hingegen ist abgeflaut, da die Landbevölkerung wegen der Verlangsamung des Wachstums weniger zahlreich in die Städte drängt.

 

Positive Effekte des Preisverfalls

Der Preisverfall hat jedoch auch seine guten Seíten: Erstens sind die niedrigen Preise gut für Chinas Konsumenten. Zweitens haben die fallenden Preise der Inflation einen Riegel vorgeschoben – eine der größten Sorgen der Wirtschaftsexperten, die eine Überhitzung der Wirtschaft befürchten. Chinas Wirtschaft ist im ersten Quartal 2010 um 11,9 Prozent gewachsen, hatte im März aber eine Inflationsrate von lediglich 2,4 Prozent vorzuweisen. Laut Schätzungen des Finanzdienstleisters HSBC machen Lebensmittel bis zu einem Drittel von Chinas inflationsgefährdeten Gütern aus.  

Auch Chinas Wirtschaftsführer haben die positiven Effekte der Schweinfleischschwemme erkannt. Auf einer Konferenz in Hongkong letzten Monat hatte der stellvertretende Präsident der chinesischen Zentralbank keine Bedenken gegen den Anstieg der Schweinepopulation: „Vor zwei Jahren gab es in China insgesamt 420 Millionen Schweine. Heute sind es 480 Millionen. Die Differenz von 60 Millionen macht einen großen Unterschied im Kampf gegen die Inflation."

   <   1   2  

 
Kurze Nachrichten


Wirtschaft
Top-Services
Hotel
Routenplaner
Wechselkurs
Rent a car
City Apartments Vermietung
Reise durch China
Schreiben Sie an uns
Aboservice
Wetter
Über Beijing Review | Über Beijing Rundschau | Rss Feeds | Kontakt | Aboservice | Zu Favoriten hinzufügen
Adresse: BEIJING RUNDSCHAU Baiwanzhuanglu 24,
100037 Beijing, Volksrepublik China