13-11-2007 Beijing Rundschau
Neue U-Bahnlinie entspannt Verkehrslage
Von Jin Duoyou

Am 7. Oktober 2007 um 14.00 Uhr wurde die neue U-Bahnlinie Nr. 5 offiziell eröffnet. Die Gesamtlänge der Linie beträgt 27,6 Kilometer. Sie führt im Süden von Songjiazhuang im Fengtai Bezirk über Geschäftsviertel wie Chongwen, Dongcheng und Chaoyang nach Taipingzhuang im Changping Bezirk im Norden und ist mit den bestehenden U-Bahnlinien Nr.1, Nr. 2 und Nr. 13 vernetzt.

 

Am Eröffnungstag nutzten 340 000 Passagiere die neue U-Bahnlinie. Das ist mehr als die durchschnittliche Gesamtzahl der Passagiere auf den beiden Linien Batong und Nr. 13. Am 8. Oktober, dem ersten Arbeitstag nach der Eröffnung, sind während der Verkehrspitze zwischen 7.00 Uhr und 9.00 Uhr 57 000 Fahrgäste von Linie Nr. 5 in die anderen drei Linien umgestiegen. „Das  übertrifft unsere Erwartungen“, sagt Liu Xiaoming, der stellvertretende Direktor des Beijinger Komitees für Verkehr.

Tiantongyuan ist eines der größten Wohnviertel im Norden Beijings. Bei einer Einwohnerzahl von ca. 200 000 herrschen morgens und abends in der Gegend enervierende Verkehrsstaus. Am 8. Oktober wurde zum ersten Mal seit sieben Jahren kein Stau aus dem Viertel gemeldet. Viele Pendler haben ihre Autos zu Hause gelassen oder auf dem extra für Fahrgäste eingerichteten Parkplatz abgestellt, um die U-Bahn zu nehmen. Liu erklärt: „Durch die Eröffnung der U-Bahnlinie Nr. 5 werden viele neue Fahrgäste angezogen. Der Verkehrsdruck im Norden Beijings nimmt in einem gewissen Umfang ab. Die Zahl der gemeldeten Verkehrstaus im Bereich Tiantongyuan und Beiyuan ist deutlich gesunken.“ 

 

Kundenfreundliche neue U-Bahnlinie

Nach Betreten des Bahnsteigs kann man auf den Bildschirmen nicht nur den Fahrplan lesen. Man erhält dort auch aktuelle Nachrichten und Wettervorhersagen. Der Bahnsteig ist durch eine Glaswand vom Gleisbereich getrennt. Erst wenn ein einfahrender Zug zum Stehen gekommen ist, öffnet sich die Glaswand in Höhe der Einstiegstüren der U-Bahn. Die Aufseherin am Bahnsteig erklärt: „Das ist ein Sicherheitssystem. Durch die Glaswand wird der Fahrgast vom Gleisbereich ferngehalten. Außerdem trägt sie dazu bei, den Gleiskörper sauber zu halten. Bei einem Notfall lassen sich die Glastüren per Hand öffnen.“ Künftig sollen alle Bahnsteige der U-Bahn mit Glaswänden ausgestattet werden.

Betritt man den U-Bahnwagen, wird man überall kundenfreundliche Details bemerken: Auffällige Sicherheitshinweise, ergonomisch geformte Handgriffe, Bodenbelag aus rutschfestem Gummi. Aber auch die U-Bahnschienen wurden verbessert. Durch Anwendung einer neuen Schweißtechnik läuft die Bahn nicht nur stabiler, sondern auch geräuschärmer auf den Geleisen.

In den U-Bahnlinien Nr. 1 und Nr. 2 steht keine Handyverbindung zur Verfügung. Dem wurde bei der neuen Linie durch Installation einer Sende- und Empfangsanlage abgeholfen. Die Journalisten haben bei der Jungfernfahrt reichlich von diesem neuen Service Gebrauch gemacht und von Waggon zu Waggon miteinander telefoniert.

 

Mehr Bahnlinien vor Olympia 2008

Nach Inbetriebnahme der U-Bahnlinie Nr. 5 gibt es in Beijing insgesamt fünf U-Bahn- und S-Bahnlinien. Vor der Olympiade werden weitere drei Bahnlinien, nämlich die U-Bahnlinie Nr.10, die Olympialinie und die Flughafenlinie fertiggestellt und in Betrieb genommen.

Damit sich auch Fahrgäste aus dem Ausland im System der U- und S-Bahnen zurechtfinden, werden die englischsprachigen Beschriftungen standardisiert und auffälliger gestaltet. International übliche Symbole werden generell eingeführt. Während der olympischen Spiele sollen an jedem U-Bahnhof sprachkundige Helfer den Fahrgästen Orientierungshilfen bieten können. Freiwillige von acht Universitäten der Hauptstadt, darunter die Beijinger Universität für Fremdsprachen, stehen dann im Bahnsteigsbereich ausländischen Fahrgästen zur Seite. 

                                                                            

 Bahnfahren attraktiver

Nach der Eröffnung der U-Bahnlinie Nr. 5 wurde in Beijing ein neues Tarifsystem für U-Bahnen eingeführt. Es gibt nun einen Einheitspreis von zwei Yuan, unabhängig davon, wie weit ein Fahrgast fährt oder wie oft er umsteigt, um an sein Ziel zu gelangen. Gleichzeitig wurden die Monatskarten abgeschafft. Der Direktor der Beijinger Verwaltung für Transport macht deutlich, dass nach Einführung dieses einheitlichen Tarifsystems die Kosten für die meisten Fahrgäste gesunken sind. Durchschnittlich zahlt jetzt jeder Kunde 1,3 Yuan weniger pro Tag. Nur wer früher in Besitz einer Monatskarte gewesen war, mit der er für 80 Yuan das U-Bahnnetz unbeschränkt nutzen konnte, ist heute schlechter gestellt. Dieser Kundenkreis muss im Vergleich zu früher nun bis zu 0,6 Yuan pro Fahrt mehr zahlen. Davon sind allerdings nur etwa 17 Prozent der Fahrgäste betroffen, denn dies war der Anteil der Fahrgäste mit Monatskarte an der Gesamtzahl der Passagiere.

Vor der Eröffnung der U-Bahnlinie Nr. 5 gab es in Beijing insgesamt vier U-Bahn bzw. S-Bahnlinien. Die Transportkapazität der Bahnlinien konnte nur 15 Prozent des gesamten Verkehrsaufkommens decken. Wer sich durch die Stadt bewegte, tat dies meist mit Bus oder privatem PKW. Umfragen haben ergeben, dass nach Einführung des neuen Tarifsystems und der Eröffnung der neuen Linie mehr Bürger die U-Bahn benutzen. Der Druck auf den Straßenverkehr wird dadurch erheblich vermindert. Die Qualität der Luft verbessert sich und schafft somit günstigere Bedingungen für ein umweltfreundliches Beijing im Olympiajahr 2008.  

 

 

 
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