10-01-2008 Beijing Rundschau
Staatliches Erdölreservezentrum eingerichtet
von Tan Wei

Wie andere Länder beginnt nun auch China damit, strategische Erdölreserven anzulegen.

Erdölreserveanlage in Zhenhai

Am 18. Dezember hat die staatliche Kommission für Entwicklung und Reform (NDRC) auf ihrer Webseite bekannt gegeben, dass in Beijing ein nationales Erdölreservezentrum eingerichtet worden ist. Es ist ein dreigliedriges Verwaltungssystem für Erdölreserven geplant. Es soll aus dem Büro für Energieversorgung beim NDRC, dem Erdölreservezentrum und Erdölreserveanlagen bestehen.

Das neu eingerichtete nationale Erdölreservezentrum dient dabei als Verwaltungsorgan der chinesischen Erdölreserven, und zeichnet verantwortlich für Aufbau und Unterhalt der staatlichen Erdölreserveanlagen, die Bereitstellung und Lagerung der Reserven, und die Belieferung des Marktes mit strategischen Erdölreserven. Zudem soll das Zentrum den Erdölmarkt hinsichtlich Angebot und Nachfrage beobachten.

Cao Xin, Experte für Energieforschung und Professor an der Wirtschaftsabteilung bei der Parteischule des ZK, macht deutlich, dass nach internationalen Gepflogenheiten die Errichtung eines Erdölreservezentrums normalerweise dazu diene, für eventuelle Notfälle gewappnet zu sein. Zweitens sollten durch Intervention eines solchen Zentrums die Erdölpreise gesenkt werden. Das chinesische Zentrum dient vor allem der Vorsorge für den Notfall. Engpässe in der Erdölversorgung ließen sich so minimieren und die Energieversorgung des Landes sicherstellen.

Zukunftsaufgaben

Obwohl bereits seit 2004 der Aufbau der Reserveanlagen betrieben wird, fehlte bislang das Erdölreservezentrum, ohne deren Koordinationsaufgaben ein Funktionieren des Systems nicht möglich ist.

Das neu eingerichtete chinesische Erdölreservezentrum wird eine vom Büro für Energie bei der NDRC unabhängige Körperschaft sein, aber der Aufsicht des NDRC unterstellt werden. Die derzeit entstehenden Erdölreserveanlagen werden vom Staat finanziert und von PetroChina, Sinopec und Sinochem gebaut. Nach ihrer Fertigstellung sollen sie vom Erdölreservezentrum verwaltet werden.

Zhou Fengqi, der ehemalige Direktor des Forschungsinstituts für Energie bei NDRC, erklärt, dass die Hauptaufgabe des Zentrums sein wird, Öl zu erwerben. Dieses Öl soll vorwiegend auf dem internationalen Markt eingekauft werden, da der Grad der Selbstversorgung mit Öl in China ständig sinkt. Im Zeitraum Januar bis Oktober 2007 habe China nach einer Statistik des Handelsministeriums 137 Millionen Tonnen Rohöl eingeführt. 49 Prozent des gesamten Rohölbedarfs werde mittlerweile durch Importe gedeckt. Cao Xin hält es daher für unmöglich, die Erdölreserven allein aus heimischen Quellen zu speisen. China wird langfristig auf Rohölimporte angewiesen sein. Deshalb liegen die meisten Reserveanlagen in Küstengebieten im Einzugsgebiet großer Seehäfen, und selbst die Anlagen im Binnenland werden durch Pipelines beschickt, durch das Öl aus dem Ausland kommt.

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