10-01-2008 Beijing Rundschau Staatliches Erdölreservezentrum eingerichtet von Tan Wei
Langfristige Planung Weltweit steigende Rohölpreise dürften die größte Herausforderung für das neue Erdölreservezentrum sein. China ist heute der zweitgrößte Erdölkonsument der Welt. Die niedrige Selbstversorgungsrate birgt Gefahren, wenn es zu Schwankungen auf dem internationalen Ölmarkt kommen sollte. Erölreserven aufzubauen ist ein wichtiges Mittel zur Sicherung der nationalen Energieversorgung. Zhou Fengqi meint, es sei nicht die beste Zeit zum Ankauf von Rohöl, denn die Preise auf dem internationalen Markt seien nach wie vor sehr hoch. Anfang des Jahres wurden neue Höchstmarken erreicht. Am 2. Januar überwand der Preis für ein Barrel Rohöl erstmals in der Geschichte die 100-Dollar-Marke. Am gleichen Tag stieg der Preis für ein Barrel (159 Liter) Leichtöl an der New Yorker Börse ebenfalls auf 100 Dollar. Damit wurde der Rekordpreis von 99,29 US-Dollar pro Barrel vom vergangenen Jahr übertroffen. China Energiebedarf wird immer größer. Angesichts steigender Preise werden Befürchtungen laut, dass die Anlage von Erdölreserven in China einen weiteren Preisschub zur Folge haben werden. Niu Li, Analyst beim Staatlichen Informationszentrum, erklärt, dass die strategischen Reserven noch nicht den Bedarf für 90 Tage abdecken könnten. Selbst wenn dieses Ziel erreicht würde, wäre es nach wie vor schwierig, die Preisbildung auf dem internationalen Markt zu beeinflussen. Niu Li weist darauf hin, dass der Rohölmarkt ein vollkommen offener Markt sei, den niemand manipulieren könne, außer wenn es zu Ereignissen katastrophalen Ausmaßes käme. Durch den Aufbau strategischer Rohölreserven wolle China keine Preispolitik betreiben, sondern die Energieversorgung des Landes sicherstellen. Seit 2003 arbeitet China am Aufbau der Erdölreserveanlagen. Laut Plan wird China in drei Phasen innerhalb von 15 Jahren das Projekt vollendet haben. Die Gesamtinvestitionen werden sich voraussichtlich auf mehr als 100 Milliarden Yuan belaufen. In der ersten Phase wird die gebunkerte Rohölmenge 10 bis 12 Millionen erreichen, 28 Millionen Tonnen dann in der zweiten und dritten Phase. Im Oktober 2006 wurde die 52 Großtanks umfassende Anlage in Zhenhai (Provinz Zhejiang) mit 32,7 Millionen Barrel Rohöl - vorwiegend aus Russland - aufgefüllt. Bis 2010 will China Erdölreserven im Umfang von 30 Tagen anlegen. Nach Fertigstellung der Anlagen für die erste Phase des Projekts beginnt China nun mit der Vorbereitung für den Bau der Anlagen der zweiten Phase. Im November 2007 wurde Wanzhou in der Provinz Sichuan als Standort einer Erdölreserveanlage ausgewählt. Auch in Lanzhou (Provinz Gansu) und in Shanshan (Autonomengebiet Xinjiang) sollen entsprechende Einrichtungen geschaffen werden. Chen Deming, der Handelsminister, beziffert die gegenwärtigen strategischen Erdölreserven Chinas auf zwei bis drei Millionen Tonnen. Dies liege deutlich unter der Menge, die in anderen Industrienationen vorrätig gehalten werde. Im Jahr 2010 sollen die Ölreserven zwölf Million Tonnen erreichen. Dies entspräche genau dem Umfang der Erdölimporte innerhalb von dreißig Tagen. Bis zum Aufbau einer 90-Tage Reserve ist es also noch ein weiter Weg. Chen hofft, die Lücke im Umfang der strategischen Reserven gegenüber den führenden Industrienationen innerhalb der nächsten fünfzehn Jahre zu verringern.
|
Über Beijing Review | | | Über Beijing Rundschau | | | Rss Feeds | | | Kontakt | | | Aboservice | | | Zu Favoriten hinzufügen |
Adresse: BEIJING RUNDSCHAU Baiwanzhuanglu 24, 100037 Beijing, Volksrepublik China |