29-04-2008 Beijing Rundschau und Lifeweek
Getreide im Speicher, keine Sorgen auf dem Herzen.
von Li Honggu

Allerdings heißt das noch nicht, dass sich China keine Sorgen mehr um Getreide machen müsste. So hat Ministerpräsident Wen Jiabao während seiner Inspektionsreise in der Provinz Hebei betont: „Getreide im Speicher, keine Sorgen auf dem Herzen".

Die explosionsartige Steigerung der Weltmarktpreise werden im Allgemeinen auf folgende Faktoren zurückgeführt: erstens die enorme Steigerung des Rohölpreises. Zweitens kommt es infolge der Entwicklung auf dem Ölmarkt zu einer verstärkten Nutzung von Bioenergiequellen, für deren Anbau Nutzflächen erforderlich sind. Dadurch werden Ernteerträge der Ernährung der Bevölkerung entzogen. Drittens hat der Strukturwandel zu einer Veränderung der Konsumgewohnheiten der Menschen geführt. Xu Xiaoqing spricht von der Erhöhung der Produktionskosten wegen des gestiegenen Ölpreises: „Im letzten Jahr betrugen die Kosten für die Produktion von Reis, Sojabohnen und Weizen durchschnittlich 470 Yuan je Mu (Flächeneinheit, etwa 1/15 Hektar), jetzt erhöhen sich die Kosten aufgrund der Steigerung der Preise von Dieselöl und chemischer Düngemittel auf 520 Yuan je Mu."

Li Guoxiang, Experte der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, meint: "Nach langfristiger Beobachtung hat die Getreideproduktion in den letzten 30 Jahren eine zyklische Schwankung erlebt. Von 1979 bis 1984 ist die Produktion kontinuierlich gestiegen. Von 2003 bis 2007 hat die Produktion ebenfalls ununterbrochen zugenommen. Nach dem Gesetz der zyklischen Schwankung der Getreideproduktion gibt es nur eine geringe Aussicht auf eine Steigerung in diesem Jahr."

Chinas Agrarstruktur steht noch immer vor großen Herausforderungen. Gegenwärtig beträgt die Anbaufläche in China 1,827 Milliarden Mu ( etwa 121,8 Mio. Hektar), und rückt damit in bedrohliche Nähe der als Mindestanbaugröße angesehenen Fläche von 1,8 Milliarden Mu (120 Mio. Hektar). Zudem beträgt die Anbaufläche in China 1,39 Mu (etwa 0.1 Hektar) pro Kopf, was lediglich einem Drittel des weltweiten Durchschnitts entspricht. Gleichzeitig hat Chen Xiwen, der stellvertretende Direktor des Forschungszentrum für Entwicklung beim Staatsrat,  „Derzeit werden jedes Jahr 4 Millionen Mu(etwa 267 000 Hektar) zur Bebauung freigegeben. Davon sind etwa 2,8 Millionen Mu (etwa 187 000 Hektar) agrarische Nutzflächen gewesen." Die Reduzierung der Anbaufläche ist im Prozess der Industrialisierung unvermeidlich.

Die komplizierte und wechselhafte Lage auf dem internationalen Getreidemarkt und der große Druck aufgrund des Wandels der chinesischen Agrarstruktur macht aus Chinas Getreideversorgung eine immer brennendere Frage. Derzeit sieht der Staatshaushalt eine Erhöhung der Direktsubventionen um 25,2 Mrd. Yuan vor. Zuvor sind im Haushalt bereits erhöhte Investitionen für die Landwirtschaft, ländliche Gebiete und die bäuerliche Bevölkerung breitgestellt worden. Dieses Jahr betragen die Investitionen 56,25 Mrd. Yuan, 13 Milliarden mehr als im letzten Jahr. Ziel ist die Stabilisierung der Preise für Agrarprodukte. Vor allem die Getreidepreise sollten keinen großen Schwankungen ausgesetzt sein.

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