21-11-2008 Beijing Rundschau
Die Beschwerden der Taxifahrer von Chongqing
von Zeng Wenhui

Am 6. November, zwei Tage nach dem Streik der Taxifahrer in der regierungsunmittelbaren Stadt Chongqing, führte Bo Xilai, der Sekretär der Parteikommission der Stadt Chongqing, mit den Vertretern der Taxifahrer ein Gespräch. Hier ihre Beschwerden.

Taxifahrer: Ich arbeite seit zehn Jahren als Taxifahrer. In den letzten Jahren saniert Chongqing in der ganzen Stadt die Straßen und Stadtautobahnen. Überall nichts als Baustellen, man kommt kaum noch voran mit dem Taxi. Unser Einkommen sinkt ständig. Denn einerseits gibt es dauernd lange Verkehrsstaus, andererseits ist es sehr schwer für uns, Flüssiggas, mit dem unsere Taxis betrieben werden, zu tanken. Wir müssen lange Schlange stehen, denn für die Anlieferung von Gas herrschen verschiedene Quoten in chinesischen Städten, so dass wir nicht auf einmal volltanken können, sondern die Nachmittagslieferung abwarten müssen. Deshalb stehen wir jeden Tag mindestens zweimal an der Tankstelle. Vor sechs Jahren konnte man als Taxifahrer noch 3 000 Yuan im Monat verdienen. Jetzt nur noch rund 2 000 Yuan.

Taxifahrer: Es ist für Taxifahrer nicht so einfach, eine Toilette aufzusuchen, wenn sie den ganzen Tag in der Stadt unterwegs sind. Wäre es nicht möglich, mehr WCs für Taxifahrer einzurichten?

Taxifahrer: Ich finde, dass die Geldbußen für Taxifahrer zu hoch sind. Werden wir zum ersten Mal bestraft, kostet es 500 Yuan, beim zweiten Mal 800 Yuan, beim dritten Mal 1000 Yuan.

Bo Xilai: War das Bußgeld schon immer so hoch, oder ist es erst kürzlich erhöht worden?

Taxifahrer: Erst vor kurzem.

Bo Xilai: Für welche Verstöße wird man mit einem Bußgeld belegt?

Taxifahrer: Wenn sich Fahrgäste darüber beschweren, dass man einen Transport verweigert hat, weil einem die Strecke zu kurz ist, oder das man angeblich Umwege gefahren sei. Der Fahrer wird dann aufgefordert, sich gegenüber der Behörde zu erklären. Wenn der Fahrer keine gute Erklärung für sein Verhalten geben kann, wird er bestraft.

Taxifahrer: Eine anderes Problem sind die hohen Mieten für das Taxi. Ich hoffe, dass die Behörden die Kosten für die Taxifahrer reduzieren kann. Die zu hohe Miete setzt uns unter starken Druck.

Bo Xilai: Wie viel Prozent ihres monatlichen Realeinkommens fließt in die Fahrzeugmiete?

Taxifahrer: Jeden Tag geben wir 70 bis 80 Prozent des Verdienstes als Miete ab.

Taxifahrer: Es gibt noch ein Problem, nämlich die illegalen Taxis. Zwar geht die Regierung gegen schwarze Taxis energisch vor. Nach meiner Meinung sollte die Ermittlungstaktik noch verbessert werden. Wir können leicht erkennen, welche Taxifahrer ohne Lizenz arbeiten, aber für die Polizei ist das nicht so einfach. Denn Fahrer illegaler Taxis werden ihre Aktivitäten unterbrechen, sobald Polizisten in Sichtweite sind.

Taxifahrer: Einige Leute kaufen Privatautos und benutzen sie als Taxis. An manchen Orten konkurrieren illegale Taxis heftig um Kunden mit uns. Einige Fahrer schwarzer Taxis verprügeln uns sogar! Das passiert ständig. Ich hoffe, dass die Regierung uns hilft und verstärkt gegen illegalen gewerbsmäßigen Personentransport vorgeht.

Schließlich hat Bo Xilai den Taxifahrern versprochen, die Infrastruktur von Chongqing zu verbessern und die angesprochenen Probleme anzugehen, also zum Beispiel die hohen Fahrzeugmieten zu senken und gegen schwarze Taxis vorzugehen. Die Regierung werde sich bemühen, einen umfassenden Plan auszuarbeiten, der von den Taxifahrern akzeptiert werden kann, so Bo Xilai.

 
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