12-05-2009 Beijing Rundschau
Das Leben der Bevölkerung steht im Mittelpunkt des Wiederaufbaus

Zhang Tongrong erklärt, die Agrarwirtschaft habe vor dem Erdbeben lediglich einen Anteil von sieben Prozent an der Wirtschaft des Kreises gehabt. Die Industrieproduktion habe sich im Wesentlichen auf stark umweltbelastende und energieintensive Branchen wie Bergbau und Chemieindustrie beschränkt. Der Dienstleistungssektor sei unterentwickelt. Wenchuan will im Zuge des Wiederaufbaus eine umweltverträgliche Industriestruktur schaffen, in der auch der Tourismus mit den Schwerpunkten Kultur der Qiang und Besuch der Gedenkstätten für die Opfer des Erdbebens in der Gemeinde Yingxiu eine bedeutende Rolle spielen sollen.

Mit Unterstützung seiner Partnerprovinz Guangdong will der Kreis Wenchuan einen Industriepark gründen, in dem sich umweltfreundliche Betriebe der herstellenden Industrie aus den Bereichen Präzisionsmaschinenbau und Textilverarbeitung ansiedeln sollen. Neben diesen eher klassischen Branchen sollen aber auch Hightech-Betriebe und Industrien mit niedrigem Energieverbrauch umworben werden. Im Agrarbereich will man den Ökoanbau betonen. Der Wettbewerbsvorteil reichlich vorhandener Böden und preiswerter Arbeitkraft soll in Verbindung mit den Privilegien, die der Minderheitenstatus der Bewohner der Region mit sich bringt, zielstrebig für eine industrielle Entwicklung der Landwirtschaft genutzt werden.

Drei Probleme beim Wiederaufbau

Der Aufbau geht zwar voran, stößt aber immer wieder auf drei Probleme, die Zhang Tongrong die „Drei Unvereinbarkeiten“ nennt.

Erstens ist der Bedarf an Bodenflächen größer als der Umfang der tatsächlich nutzbaren Fläche. Wenchuan ist eine Region, in der häufig Erdbeben auftreten. Durch das Erdbeben wurden 16200 Mu (1 fünfzehntel Hekar)Ackerböden vernichtet.  Mehr als 20 000 Landwirte haben in den letzten Jahren Ackerflächen an Industriebetriebe abtreten müssen. Schon allein dadurch ist ihre wirtschaftliche Existenz gefährdet. Für den Wiederaufbau muss nun ein neuer Standort ausgesucht und neue Nutzungsflächen ausgewiesen werden. Wenchuan steht vor der größten Herausforderung des Wiederaufbaus, nämlich dem Mangel an Bodenflächen.

Zweitens das Problem differierender Erwartungen der Bevölkerung und der Regierung hinsichtlich des Wiederaufbaus. Man ist sich darüber im Klaren, dass der Wiederaufbau, der ursprünglich auf drei Jahre projektiert gewesen ist, innerhalb von zwei Jahren abgeschlossen sein muss. Die Regierung hat eine genaue Vorstellung über die Projekte, die beim Wiederaufbau Vorrang genießen sollten. Die Bevölkerung aber ist verständlicherweise eher an Ackerbau, neuen Wohnstätten und allen weiteren Fragen interessiert, die unmittelbar mit der Bewältigung des Alltags zu tun haben. Auch für die Planung der Regierung ist es daher wichtig, die Bedürfnisse des Menschen in den Mittelpunkt zu stellen.

Drittens besteht ein Missverhältnis zwischen Investitionsbedarf und tatsächlich eingesetztem Kapital. Der Wiederaufbauplan sieht Investitionen in Höhe von 30 Milliarden Yuan vor, bislang ist aber nur die Hälfte dieser Summe abgedeckt. Jetzt beginnt die schwierige Suche nach Quellen der Finanzierung.

 

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