23-09-2009
Hu verspricht umfangreiche Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes bis 2020
 

Präsident Hu Jintao sagte am 22. September auf einer Versammlung von Weltpolitikern in New York, dass China keine Kosten und Mühen scheuen werde, auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Kopenhagen eine Einigung der Staatengemeinschaft in Sachen Reduzierung der Treibgase zu erzielen.

Hu sagte, dass China für eine „bedeutende Veränderung“ auf diesem Gebiet kämpfen will, aber die entwickelten Länder darauf verpflichten wird, den Schwellen- und Entwicklungshelfern bei der Erreichung der Klimaziele zu helfen.

Dies versprach Hu während eines eintägigen Gipfels zum Klimawandel in New York. Die Sitzung wurde von mehr als 100 Staatsoberhäuptern und Regierungschefs besucht, die größte Versammlung von Weltpolitikern, die sich um eine Bekämpfung des Klimawandel bemühen.

Die Sitzung zielte darauf ab, den politischen Willen zu mobilisieren, um „die Verhandlungen zu beschleunigen und dazu beizutragen, den Ehrgeiz zur Lösung aktueller Probleme zu steigern“, so UN-Generalsekretär Ban Ki-moon.

Indem er reiche Länder dazu aufforderte, ärmere Nationen mit Finanzmitteln und Technologien auszustatten, sagte Hu, dass die Industrienationen afrikanischen Ländern, kleinen Inselstaaten, wenig entwickelten Ländern und Binnenstaaten dabei helfen sollten, sich gegenüber den Auswirkungen Folgeschäden des Klimawandels zu wappnen.

„China wird unausgesetzt die Reduktion der Treibhausgase bis 2020 fortsetzen. Anvisiertes Ziel ist eine bedeutende Kürzung von Kohlendioxid-Emissionen pro Einheit des Bruttoinlandsprodukts,“ sagte Hu.

Experten führten an, dass dies das erste Mal gewesen sei, dass Chinas politische Führung beim Thema Umweltpolitik vom Übergang von der Energieintensität zum Kohlenstoffmanagement gesprochen hätte.

Es sei auch das erste Mal gewesen, dass China seine mittelfristigen Ziele zur Linderung des Klimawandels bekannt gegeben habe, auch wenn diesmal noch keine konkreten Zahlen genannt wurden.

„Das Versprechen, den Kohlendioxid-Ausstoß zu verringern, ist ein wichtige Weichenstellung für eine künftige nachhaltige Entwicklung Chinas,“ meint Daniel Dudek, der Chefökonom der amerikanischen Umweltschutzorganisation Environmental Defense Fund und Mitglied des China Council for International Cooperation on Environment and Development.

Dudek sagt, dass Hu mit neuen Verpflichtungen nach New York aufgebrochen sei.

„Diese Ansagen sollen den allgemeinen Glauben widerlegen, dass China nicht bereit sei, Emissionen zu reduzieren,” sagte Dudek.

Die Frage sei nun, ob das chinesische Versprechen den US-Senat dazu bringen wird, seinerseits einen substanziellen Beitrag zur Kontrolle der globalen Erwärmung zu leisten.

Dudek sagt, dass 2020 ein wichtiges Jahr sei, weil es den Anfang der Periode kennzeichnet, von der Wissenschaftler glauben, dass bei unverminderter Emission von Treibhausgasen mit verheerenden und unumkehrbaren Einflüssen auf das Klima der Erde zu rechnen sei.

„In diesem Sinne würde ein Einschnitt in China sehr dazu beitragen, den weltweiten CO2-Ausstoß bis zu diesem Zeitpunkt deutlich zu vermindern,“ meint Dudek.

Vor der UN sagte Hu Jintao, dass sich China bis 2020 bemühen werde, 15 Prozent seiner Energie aus Quellen nichtfossiler Brennstoffe zu erzeugen. Ein wesentlicher Anteil davon soll aus erneuerbarer Energie und Kernkraftanlagen beigesteuert werden.

China plane zudem, mehr Bäume zu pflanzen und verpflichte sich dazu, Aufforstungszonen um 40 Millionen Hektar zu vergrößern, um die Klimaveränderung zu bekämpfen.

Es soll eine umweltgerechtere Wirtschaft mit niedrigen Emissionen entwickelt werden, die die Menschen zum Recycling ermuntert und sie das Potenzial klimafreundlicher Technologien erschließen lässt.

Aber Hu bestand darauf, dass China trotz weitreichender sozialer und wirtschaftlicher Verbesserungen in den letzten Jahrzehnten immer noch ein Entwicklungsland sei.

Dabei verwies er auch auf globale Ranglisten, die Chinas Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt eine unausgewogene Entwicklung bescheinigen.

„Wir wurden mit hartnäckigen Schwierigkeiten konfrontiert und wir haben immer noch einen langen Weg in Richtung Modernisierung zu gehen,“ sagte Hu. China habe große Fortschritte gemacht und trotz seines Status als Entwicklungsland die Dringlichkeit des Kampfes gegen die Erderwärmung begriffen.

“Wir werden unsere unerschütterlichen Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel fortsetzen,“ sagte Hu, während er dazu drängte, entwickelte Länder sollten die Absprachen des Kyoto-Protokolls einhalten, und ihre Emissionen um fünf Prozent gegenüber dem Stand von 1990 senken.

Hu sagte, dass Kopenhagen ein Meilenstein für die Welt sein könne, wenn es entwickelte Länder dazu auffordere, Technologie und finanzielle Unterstützung an Entwicklungsländer weiterzureichen.

Yang Fuqiang, Klimaexperte des chinesischen Zweigs der Umweltstiftung WWF, sagt, dass China seine Anstrengungen verstärken wird, um sicherzustellen, dass es das Versprechen von Präsident Hu einhalten kann, die CO2-Emissionen bis 2020 zu reduzieren: „Zur Erreichung dieses Ziels wird das Land eine Reduzierung der Treibhausgase in seinen 12. und 13. Fünfjahres-Plan aufnehmen, die den Zeitraum von 2010 bis 2020 umfassen,“ sagte Yang.

Yu Hongyuan, Professor des Schanghaier Instituts für Internationale Studien, sagt, dass China bereits Sparrichtlinien gefasst habe, die zu einer Reduzierung des Anteils fossiler Brennstoffe am Energiemix führen würden. Zudem plane man, die Produktion von Treibhausgasen in den Provinzen zu reduzieren.

„Das zeigt, dass die von Präsident Hu vorgeschlagene Verminderung nicht unrealistisch ist, sondern durchaus in Reichweite liegt,“ sagt Yu.

Yang sagt, dass die Technologien und Erfahrungen, die China gewonnen habe, weniger entwickelten Ländern hilfreich sein könnte.

Mit der Verringerung des CO2-Ausstoßes und der Verbesserung der Energieeffizienz sei es möglich, dass zwischen 2005 und 2020 in China bis zu 4,5 Milliarden Tonnen weniger CO2-Emissionen freisetzen würden.

 
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