29-10-2009 Beijing Rundschau
Chef der Merchants Bank spricht sich gegen staatliche Eingriffe aus

 

 

 

Qin Xiao, sowohl Vorstandsvorsitzender der China Merchants Bank (einer der größten Privatkundenbanken des Landes) als auch der China Merchants Group (eine Holding mit Schwerpunkt auf Transport- und Schifffahrtswesen sowie Immobilien), hat in einem Leitartikel der Financial Times die chinesische Regierung dazu aufgefordert, die jetzige lockere Finanzpolitik zu straffen. "Ich glaube nicht, dass ein schneller, steiler Aufschwung finanziert durch Investitionen aus dem Staatshaushalt China gut tut. Eine moderate Verlangsamung des Wirtschaftswachstums ist nichts, wovor man sich zu fürchten bräuchte", schreibt Qin. "Die Finanzpolitik darf die rasante Preisentwicklung auf dem Immobilienmarkt nicht aus den Augen verlieren. Deshalb muss China dringend von einer lockeren Geldpolitik hin zu einer neutralen Haltung."

Am selben Tag verzeichnete China für das dritte Quartal des Jahres eine 8,9-prozentige Steigerung des Bruttoinlandsprodukts. Auf Siegesmeldungen in Sachen Wirtschaftskrise wirken diese Kommentare wie eine kalte Dusche. Doch Qin kritisiert auch die Akteure der chinesischen Wirtschaft, unter denen viele noch immer nicht auf den Binnenmarkt setzten: "Man hält an dem Glauben fest, dass das Export-Modell, das schon die letzten dreißig Jahre funktioniert hat, auch nach der Krise problemlos wieder anspringen wird. Der US-Konsument sei schließlich immer wieder als Käufer chinesischer Waren zurückgekehrt, selbst nach dem Platzen der Dotcom-Blase oder nach den Anschlägen vom 11. September. Aber je länger ein globales Ungleichgewicht herrscht, umso härter wird das Ende", sagt er. Die Frage nach der Rolle der Regierung in der chinesischen Wirtschaft, die derzeit heiß diskutiert wird, beantwortet Qin eindeutig: „Vor allem in China selbst wachsen die Befürchtungen, dass das zeitweilige Konjunkturprogramm in eine dauerhafte Kontrolle der Wirtschaft ausarten könnte. Die Regierung wäre gut beraten, wenn sie weiterhin die Wirtschaft öffnen würde", sagt Qin in seinem Artikel, "China braucht den freien Markt, keine Kontrolle von oben."

 
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