03-11-2009 Quelle: 21st Century Business Herald
Lockvogel-Skandal zieht weitere Kreise
von Long Qing und He Jia

 

Nachdem Zhang Hui und Sun Zhongjie Anfang Oktober von Ordnungsämtern in eine Falle gelockt und der illegalen Personenbeförderung beschuldigt wurden, haben die beiden durch verschiedene Maßnahmen versucht, ihre Unschuld zu beweisen. Um seine Glaubwürdigkeit unter Beweis zu stellen, hat sich der 18-jährige Sun sogar ein Glied seines kleinen Fingers abgehackt. Nach zwanzig Tagen haben Zhang Hui und Sun Zhongjie einen vorläufigen Sieg errungen.

Am 26. Oktober luden die Regierungen der Bezirke Pudong und Minghang jeweils zu Pressekonferenzen, auf denen das Ergebnis der einschlägigen Untersuchungen veröffentlicht wurden. Die Regierung des Bezirks Minhang hat die über Zhang Hui verhängte Strafe aufgehoben. Jiang Liang, Bürgermeister des Pudong-Bezirkes in Shanghai, musste einräumen, dass das Ordnungsamt im Bezirk Pudong am 14. Oktober im Fall „Sun Zhongjie" ungesetzliche Maßnahmen ergriffen hatte. Er bat die Öffentlichkeit förmlich um Verzeihung.

Allerdings ist der Fall, der heftige Diskussionen in der Öffentlichkeit ausgelöst hat, damit noch nicht beendet. Es deutet einiges darauf hin, dass der „Lockvogel-Skandal" in Shanghai langfristige Folgen haben wird.

Hao Jinsong, Anwalt von Zhanghui sagt, obwohl Zhang Hui sein bereits entrichtetes Bußgeld zurückerstattet bekommen habe, sei er entschlossen, die Klage gegen das Ordnungsamt aufrecht zu erhalten: „Da die Regierung des Minhang-Bezirks bereit die Strafe gegen Zhang aufgehoben hat, besteht eine Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent, auch den Prozess zu gewinnen. Wenn Zhang den Prozess gewinnt, wird dies der erste gerichtliche Erfolg gegen die Praxis der Lockvögel sein. Er kann anderen, ähnlich gelagerten Fällen, als Präzedenz dienen."

Seit dem 28. Oktober, zwei Tage nach der Pressekonferenz, haben die zwei Bezirke damit begonnen, Informationen über Autofahrer, die „ins Netz gegangen sind", zu registrieren. Gleichzeitig schlossen sich zahlreiche Autofahrer aus anderen Städten, die sich als Opfer bezeichnen, zu Interessensgemeinschaften zusammen. Unter Hinweis darauf, dass die Regierung in Pudong die Öffentlichkeit um Verzeihung gebeten habe, verlangen sie jetzt ebenfalls die Rückerstattung ihrer Bußgelder.

Hao sagt, dass sich bislang mehr als 200 Autofahrer bei ihm gemeldet haben, die der illegalen Personenbeförderung verdächtigt werden. Außer aus Shanghai kommen die Opfer aus Beijing, Lanzhou, Shanxi, Hubei und zahlreichen anderen Städten und Provinzen.

Nachdem die Fälle „Sun Zhongjie" und „Zhang Hui" durch das Internet landesweit verbreitet und vom Publikum heftig diskutiert wurden, gab es zwei öffentliche Untersuchungen. Das Ergebnis der ersten Untersuchung, das am 14. Oktober von der Verwaltung des Bezirks Pudong veröffentlicht wurde, lautete, dass Sun tatsächlich illegale Personbeförderung betrieben und die Verwaltungsbehörde korrekt gehandelt hätten. Sechs Tag nach der Bekanntgabe des Untersuchungsergebnisses musste Jiang Liang, Bürgermeister des Pudong-Bezirkes in Shanghai, auf einer Pressekonferenz jedoch einräumen, dass das Ordnungsamt im Bezirk Pudong am 14. Oktober im Fall „Sun Zhongjie" ungesetzliche Maßnahmen ergriffen hatte. Das Ergebnis der ersten Untersuchung entspräche nicht den Tatsachen. Daher bittet die Regierung des Bezirkes Pudong das Volk um Verzeihung.

 
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