27-04-2009 Beijing Rundschau
Expats - unbekannte Wesen und unterschätzte Konsumenten
von Matthias Mersch

Wie viele Ausländer in Beijing leben, weiß niemand so genau, die Zahl wird üblicherweise mit rund 100 000 angegeben. Sasha Dunas, der französische Inhaber der World Events Agency, kam 2004 in die Stadt und ohne chinesische Sprachkenntnisse kam er sich hier recht verloren vor. Trotz des klaren Schachbrettmusters der Stadtlandschaft gab Beijing ihm knifflige Rätsel auf, „lost“ war Sasha also nicht nur „in translation“ sondern auch in der City. Dieses Schicksal wollte er anderen „Expats“ ersparen und brachte einen Beijing-Führer heraus, der Antworten auf alle Fragen gibt, denen sich eine wachsende Zahl von Arbeitnehmern und ihrer Familienangehörigen ausgesetzt sehen, wenn sie oft jahrelang in Beijing zu leben und zu arbeiten haben. Ermutigt durch die Nachfrage der „Expats“ nach Dienstleistungen, die speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind, hat Sasha Dunas 2007 in Shanghai die erste „Expat Show“ auf die Beine gestellt, denn Shanghai beherbergt eine noch größere Zahl von gut situierten Ausländern. Im Frühjahr 2008 war es dann auch in Beijing so weit: die Messe rund um das Leben der Expats gastierte so erfolgreich in der Hauptstadt, dass vom 22. bis zum 24. Mai im China World Trade Center die „Expat Show 2009“ zu sehen sein wird.

Nach Angaben des Veranstalters haben vor einem Jahr 130 Aussteller rund 8000 Besucher empfangen. Dieses Jahr sind es mehr als 150 Messestände und man erwartet, dass mindestens 10 000 Expats den Weg ins World Trade Center finden, damit wäre dann immerhin jeder zehnte der in Beijing lebenden Ausländer zu Gast auf der „Expat Show“.

Neben den Anbietern von Produkten und Dienstleistungen, die auf den Bedarf der Ausländer in China zielen, gibt es dieses Jahr erstmals die „B2B Area“, in der sich die wichtigsten der in Beijing vertretenen Außenhandelskammern präsentieren. Ein Treffpunkt für alle, die schon im Chinageschäft tätig sind oder erst noch werden wollen.

Aber die „Expat-Show“ möchte mehr sein als eine bloße Messe und ein Treffpunkt zum Austausch von Geschäftsinteressen. Unterhaltung, Sport und Charity sollen keineswegs zu kurz kommen. Der französische Sportartikelhersteller Decathlon hat einen Spielplatz eingerichtet, auf dem sich Familien unter sachkundiger Anleitung unter anderem im Fußball, Badminton, Basketball, Fischen und Radfahren üben können. Am Wochenende werden acht Teams aus internationalen Schulen Beijings im Fußball gegeneinander antreten.

„International Kindergarten House of Knowledge“ wird in der Messehalle das anbieten, was es am besten kann, nämlich professionelles Kinderhüten, damit sich die gestressten Eltern vielleicht unter den Händen der Massagemeister von „Dragonfly“ in der „Relaxation Area“ entspannen können. Nach Teilnahme an einer Blutspendeaktion, die von Beijing United Family Hospitals and Clinics veranstaltet werden, kann man sich in einem der zehn Restaurants, die Spezialitäten aus der ganzen Welt anbieten, vom blutsaugerischen Eingriff erholen und neue Kraft tanken.

Der Kulturinteressierte wird sich hingegen für einen der workshops des Chinese Culture Center begeistern können, die sich mit Tuschemalerei und der Schminktechnik der Pekingoper beschäftigen. Unterweisung und Selbermachen halten sich hier die Waage, man kann etwas lernen und dessen Umsetzung ins eigene Werk getrost nach Hause tragen. Wer auch für andere ein gutes Werk tun möchte, kann sich in einem speziellen Abschnitt der Messe über die Arbeit von 25 Wohltätigkeitsorganisationen informieren, die in Beijing aktiv sind. Spenden sind hochwillkommen!

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