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Kluge Köpfe braucht das Land

  ·   2017-11-17  ·  Quelle:German.people.cn
Stichwörter: China;Stadt-Land-Gefälle
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Chen Chen, Freiwillige bei Teach for China, beim Englischunterricht an der Xinhe-Grundschule im Dorf Dazhai in der Provinz Yunnan. [China Daily zur Verfügung gestellt] 

NGO schafft Abhilfe 

Seit zehn Jahren versucht eine gemeinnützige Organisation in China das Ungleichgewicht zwischen städtischer und ländlicher Bildung zu korrigieren. 2008 hat Teach for China erstmals freiwillige Absolventen von Chinas besten Hochschulen aufs Land geschickt, um dort den Mangel an qualifizierten Lehrkräften zu lindern. Heute ist klar, dass sich das gelohnt hat.

Als He Liu vor sieben Jahren an der Sekundarschule im Dorf Dazhai in der Provinz Yunnan ankam, hatten die Kinder noch nie was von Beethoven, Chopin oder anderen Komponisten gehört und waren oft etwas verwirrt, wenn der neue Lehrer mal eine Nocturne im Unterricht gespielt oder ihnen Das Phantom der Oper auf DVD gezeigt hat. Für die Schüler war das, was außerhalb der Grenzen ihres Dorfes lag, größtenteils unbekannt und schwer zu begreifen.

„Je mehr Lieder und Filme sie kennengelernt haben, desto mehr konnte ich sehen, dass sie Spaß hatten. Manche haben zur Musik mit dem Kopf genickt und so getan, als würden sie dirigieren”, erinnert sich der 29-jährige Absolvent der Pädagogischen Universität Beijing an seine Schüler.

Nach seinem Abschluss 2010 reiste He in bergige Regionen, um dort Geschichte zu lehren. Ihm fiel auf, dass die meisten Lehrer im Dorf nur Abschlüsse von Berufsschulen hatten und kaum über den Inhalt der Textbücher hinaus lehren konnten. „Die Eltern, die oft ihr ganzes Leben in der Landwirtschaft gearbeitet hatten oder auf der Suche nach Arbeit in die Großstadt gehen und die Kinder bei den Großeltern zurücklassen mussten, konnten nur begrenzt Wissen vermitteln. All das hat eine Rolle gespielt”, meint He.

Feng Qingli war damals Schulleiter an Hes Schule und meint, die Abgeschiedenheit des Dorfes hindere die Entwicklung der Kinder. „Fast alle von ihnen strengen sich an in der Schule, allerdings haben sie wenig Kontakt mit der Außenwelt und deshalb einen begrenzten Horizont.”

 

Wegbereiter: Andrea Pasinetti, Gründer von Teach for China [China Daily zur Verfügung gestellt]   

Zhang Yue ist eine von Hes ehemaligen Schülerinnen und in seine Fußstapfen getreten. Nach der Schule nahm sie ihr Studium an der Beihang-Universität in Beijing auf. Das Studium habe ihr geholfen ihren Horizont zu erweitern und sie nachhaltig geprägt.

„Als ich jung war, gab es keine Welt jenseits der Dorfgrenzen. Herr He hat uns gezeigt, dass unser Dorf ganz klein ist und wir raus in die Welt ziehen können, wenn wir uns anstrengen”, erinnert sich Zhang.

Laut Teach for China wurden zwischen 2008 und 2017 etwa 1000 Absolventen von Chinas besten Hochschulen aufs Land entsendet. Der Nutzen ist eindeutig: Im Jahr 2016 haben sich die Durchschnittsnoten in den 470 betreuten Schulklassen verbessert und in 420 Schulklassen stieg auch die Zahl derer, die regelmäßig über 80 von 100 Punkten in Klausuren erzielen.

Stadt-Land-Gefälle 

China ist seit Beginn der Reform- und Öffnungspolitik in den späten 1970ern zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt geworden. Der Preis für die damit verbundene schnelle Urbanisierung ist eine immer größere Schere zwischen Stadt und Land. Besonders im Bereich Bildung seien die Unterschiede besonders besorgniserregend, meinen Experten.

Wang Liwei ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am 21st Century Education Research Institute, einer gemeinnützigen Organisation in Beijing, die zu Bildungspolitik forscht und berät. Bildung auf dem Land sei wichtig, weil ein großer Teil der Bevölkerung immer noch auf dem Land lebe, so Wang.

„Schlechte Bildung in abgeschiedenen Gebieten wirkt sich auf die dortige Arbeitsqualität aus und könnte die Entwicklung Chinas beeinträchtigen. Menschen, die wegen ihrer geringen Bildung nicht beschäftigungsfähig sind, können auch die gesellschaftliche Stabilität bedrohen.”

In den vergangenen zehn Jahren wurde von der Regierung immer mehr in Bildungseinrichtungen auf dem Land investiert. Es wurden bessere Gebäude und Einrichtungen zur Verfügung gestellt und politisch Anreize geschaffen, die qualifizierte Lehrkräfte in abgeschiedene Gebiete holen sollten.

Im Jahr 2007 wurde vom Staatsrat, also dem chinesischen Kabinett, das „Free Normal Education Program” an sechs pädagogischen Hochschulen des Landes implementiert, wo Lehrkräfte für alle Stufen des chinesischen Bildungssystems ausgebildet werden.

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