Das Landemodul wachte am Mittwoch um 8:39 Uhr auf und der Rover, Yutu-2 (Jade-Hase-2), erwachte am Dienstag gegen 20:00 Uhr. Damit hätten sie laut CNSA ihre erste Mondnacht überlebt, nachdem sie die erste sanfte Landung auf der anderen Seite des Mondes erfolgreich absolviert hatten. Chinas Chang'e-4-Sonde, die am 8. Dezember 2018 gestartet wurde, landete am 3. Januar auf dem „Von-Karman-Krater“ im Südpol-Aitken-Becken auf der anderen Seite des Mondes.

Ein Mondtag entspricht 14 Tagen auf der Erde und eine Mondnacht ist gleich lang. Die Chang'e-4-Sonde wurde in der Mondnacht wegen fehlender Sonnenenergie in einen Ruhezustand versetzt.

Sowohl das Landemodul als auch der Rover beendeten den Ruhezustand automatisch entsprechend dem Einfallwinkel des Sonnenlichts. Die wichtigsten Instrumente der Sonde haben begonnen zu arbeiten.

Derzeit befindet sich der Rover etwa 18 Meter nordwestlich des Landemoduls. Kommunikation und Datenübertragung zwischen Bodenkontrolle und Sonde über den Relais-Satelliten „Queqiao“ (Elsternbrücke) seien stabil, sagte CNSA.

Infolge des Gezeitenblockierungseffekts ist der Umdrehungszyklus des Mondes derselbe wie der Rotationszyklus und er ist der Erde immer mit derselben Seite zugewandt.

„Die andere Seite des Mondes hat einzigartige Eigenschaften und wurde vor Ort noch nie erforscht. Chang'e-4 könnte uns bahnbrechende Erkenntnisse bringen", sagte Zou Yongliao, Direktor der Abteilung für Mond- und Weltraumforschung der Chinesischen Akademie der Wissenschaften.

Während des ersten Mondtages fotografierten sich das Landemodul und der Rover gegenseitig und eine Kamera, die oben auf dem Landemodul installiert war, machte 360-Grad-Panoramabilder auf der Umgebung der Sonde.

„Aus dem Panorama konnten wir sehen, dass die Sonde von vielen kleinen Kratern umgeben war. Es war wirklich aufregend", sagte Li Chunlai, stellvertretender Direktor der „National Astronomical Observatories“ in China und Leiter des Systems zur Bodenanwendung in Chang'e-4.

Der Mondrover Yutu-2 werde bei seiner zukünftigen Erkundung mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert sein, die mit kompliziertem Gelände verbunden sind, so die Wissenschaftler.

Zu den wissenschaftlichen Aufgaben der Chang'e-4-Mission gehören niederfrequente radioastronomische Beobachtungen, die Erfassung von Gelände und Landformen, die Erfassung der Mineralzusammensetzung und der Oberflächenstruktur des Mondes sowie die Messung der Neutronenstrahlung und der neutralen Atome.

Die Chang'e-4-Mission verkörpert Chinas Hoffnung, das menschliche Wissen bei der Erforschung des Weltraums mit vier von den Niederlanden, Deutschland, Schweden und Saudi-Arabien entwickelten Nutzlasten zu kombinieren.