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Fit fürs Leben – China startet Initiative zur Entwicklung des Sports

Von Wang Hairong  ·   2019-11-18  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Gesundheit;Sport;China
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Ein Marathonlauf in der südwestchinesischen Stadt Chongqing. (Foto: Xinhua, 19. März 2017) 

An der Pekinger Sportuniversität gibt es einen schattigen Weg namens „Champion Road“. Es ist ein „Walk of Fame“ zu Ehren von Olympiasiegern, die an dieser Spitzensportakademie Chinas ihren Abschluss gemacht und den „Walk of Fame“ mit ihren Fußabdrücken und Unterschriften beehrt haben. An der Straße stehen eine Statue des verstorbenen chinesischen Führers Mao Zedong, der dem Sport große Bedeutung beimaß, und eine Skulptur von Pierre de Coubertin, dem französischen Erzieher, der 1896 bei der Wiederaufnahme der Olympischen Spiele eine zentrale Rolle spielte. 

Die „Champion Road“ verkörpert die Träume des Landes in der Entwicklung des Sports. Xu Haifeng war der Schütze, der bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles das erste Olympische Gold für China gewann. Vor kurzem, unter Hinweis auf seine erste Goldmedaille und die Entwicklung des Sports in China, sagte Xu den Medien: „Seit ihrer Gründung im Jahr 1949 hat sich die Volksrepublik China (VR China) ständig weiterentwickelt und verändert. Sie erreicht inzwischen in vielen Bereichen, einschließlich des Sports, die Weltspitze.“ 

„Inzwischen wächst China von einem großen Sportland zu einem starken Sportland heran, das höhere Standards erfüllen muss. Das umfasst nicht nur die Entwicklung des Leistungssports, sondern auch die Gesamtentwicklung des Breitensports, der Sportindustrie und der Sportkultur“, sagte Xu. 

Im August veröffentlichte der Staatsrat den Entwurf für den Aufbau einer führenden Sportnation, in dem das Ziel festgelegt wurde, China bis zum Jahr 2050 zu einem starken Sportland zu entwickeln. 

China fördert die öffentliche Fitness. Nach den Olympischen Sommerspielen 2008 in Beijing wurde der Tag, an dem die Spiele begannen, der 8. August, zum „Nationalen Tag der Fitness“ erklärt. Darüber hinaus ist die „Fitness für alle“ eine der Aktionen im Rahmen des „Aufbaus Chinas mit gesunder Bevölkerung", mit der die allgemeine Gesundheit der chinesischen Bevölkerung verbessert werden soll. Goldmedaillengewinner Xu ist Mitglied des nationalen Komitees zur Förderung der Initiative. 

 

Kinder auf dem Bolzplatz der Sanyi-Schule in Fuyang, ostchinesische Provinz Anhui. (Foto: Xinhua) 

Schneller, höher, weiter, stärker 

In den letzten sieben Jahrzehnten hat China bemerkenswerte Fortschritte im Sport gemacht, insbesondere im Leistungssport. Bis Ende 2018 gewannen chinesische Athleten 3.458 Goldmedaillen bei internationalen Sportwettbewerben wie Weltmeisterschaften sowie 237 Goldmedaillen bei Olympischen Spielen. Dabei brachen sie 1.332 Weltrekorde bei verschiedenen internationalen Wettbewerben, so das Staatliche Hauptamt für Sport ( General Administration of Sports of China, GASC). 

Vor 1949 hatte China noch nie eine Medaille in einem Weltsportwettbewerb gewonnen. Liu Changchun war der erste chinesische Athlet, der 1932 an den Olympischen Spielen in Los Angeles teilnahm, und war in diesem Jahr auch der einzige Athlet aus China. 1936 entsandte China immerhin schon 69 Athleten zu den Olympischen Sommerspielen in Berlin, doch bis auf einen Stabhochspringer schaffte es kein anderer chinesischer Athlet ins Halbfinale. Als die Delegation auf ihrem Rückweg durch Singapur reiste, veröffentlichte eine Lokalzeitung dort einen Cartoon, der China als „kranken Mann Ostasiens" verhöhnte. 

Nach der Gründung der VR China erhielt der Sport eine größere Bedeutung. Gou Zhongwen, Leiter des GASC, erinnerte kürzlich in einem Artikel daran, dass innerhalb von 20 Tagen nach der Geburt der VR China eine nationale Konferenz abgehalten wurde, um die Entwicklung des Sports zu diskutieren.   

Im Juni 1952 schrieb Mao eine Inschrift zur Feier der Gründung des All-China Sports Federation, die da lautete: „Den Sport entwickeln und die körperliche Fitness der Menschen stärken“. Im November 1952 wurde ein Sportkomitee gegründet, das die Entwicklung des Sports in China überwacht. 

Das Land führte ein gesamtstaatliches System zur Entwicklung des Leistungssports ein. Dabei werden talentierte Kinder ausgewählt, die dann schon in jungen Jahren in die Sportschulen kommen, in denen sie ausgebildet werden. Qualifizierte Kinder werden in die Provinz- und später dann eventuell auch in die Nationalmannschaften rekrutiert. In letzterer können sie die Chance bekommen, bei internationalen Wettbewerben an den Start zu gehen. Alle Ausgaben werden von der Regierung getragen. 

Das System hat sich als effektiv erwiesen – viele chinesische Athleten haben bemerkenswerte Erfolge erzielt. Von 1949 bis Ende der 1950er Jahre brachen 39 chinesische Athleten Weltrekorde, und 1959 gewann der Tischtennisspieler Rong Guotuan die erste Weltmeisterschaft für China. 

„Nachdem ich den letzten Schuss abgegeben hatte, brach das Publikum in Applaus aus“, erinnert sich Xu an den Moment, der ihm das olympische Gold brachte. Der bedeutsame Sieg wurde in einem Video dokumentiert, in dem der Moderator während der Siegerehrung sagt: „Ich möchte, dass du weißt, dass du an etwas teilnimmst, das historischer ist, als du dir je vorgestellt hast, denn die Gold- und Silbermedaillen werden an ein Land vergeben, das in unserer Geschichte noch nie eine Medaille im olympischen Wettbewerb gewonnen hat.“ 

Seitdem hat China immer wieder olympische Goldmedaillen gewonnen. Von 15 Goldmedaillen in Los Angeles (1984), 16 in Barcelona (1992) bis hin zu den sagenhaften 51 in Beijing (2008) – chinesische Athleten haben seitdem und bei weiteren Veranstaltungen Goldmedaillen bei allen Olympischen Spielen gewonnen. Viele chinesische Sportler haben geradezu Legendenstatus erhalten, darunter chinesische Tischtennis-Teams, Tauchteams und das chinesische Damen-Volleyballteam, das von 1981-86 fünf Goldmedaillen bei Weltpokalen (2), Weltmeisterschaften (1) und einer Olympiade gewann und bei der diesjährigen Weltmeisterschaft im September erneut Gold holen konnte. 

Neben der Fortführung des gesamten nationalen Systems hat die Regierung auch die Entwicklung des Profisports gefördert. In dem Entwurf heißt es, dass die Regierung Trainer und Sportler bei der beruflichen Entwicklung und der Bildung von Berufsverbänden unterstützen wird. 

Heutzutage nimmt China nicht nur an internationalen Sportspielen teil, sondern veranstaltet sie auch. Der lang gehegte Traum des Landes, die Olympischen Spiele auszurichten, erfüllte sich 2008, und kürzlich veranstaltete Wuhan in Zentralchina die Siebten CISM-Militär-Weltmeisterschaften, bei denen Militärs aus der ganzen Welt ihre Muskeln auf dem Sportplatz und nicht auf dem Schlachtfeld spielen ließen. Darüber hinaus bereiten sich Beijing und das nahe gelegene Zhangjiakou in der Provinz Hebei derzeit auf die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2022 vor. 

 

Xu Haifeng holte am 29. Juli 1984 bei den Olympischen Spielen in Los Angeles die erste Olympische Goldmedaille für China. (Foto: Xinhua) 

Fitness und Gesundheit 

Da das Land im Leistungssport sowieso immer stärker wird, möchte man in China auch betonen, dass es beim Sport nicht nur um den Gewinn von Medaillen geht. Der Entwurf für den Aufbau des Landes zu einer führenden Sportnation enthält Maßnahmen zur Verbesserung des Breitensports, des Leistungssports und der Sportindustrie, der Sportkultur und des internationalen Sportaustauschs, einschließlich der Formulierung von Präferenzrichtlinien, der Bereitstellung von Finanzmitteln, der Modernisierung von Einrichtungen und der Organisation von Massenfitnessaktivitäten.  

Die Sportverwaltung lege den Schwerpunkt auf die Förderung des Breitensports, um die Gesundheit der Menschen zu verbessern, sagte Gou. 

Derzeit betreiben 35 Prozent der Menschen in China regelmäßig Sport, sagte er. In ihrem Entwurf setzt sich die Regierung das Ziel, die regelmäßige öffentliche Beteiligung am Sport bis zum Jahr 2035 auf über 45 Prozent zu erhöhen, damit 92 Prozent der Menschen im Land bis dahin die nationalen Fitnessstandards erfüllen können. 

In den frühen Tagen der VR China, als die Menschen den Hauptteil ihrer Energie dafür aufwenden mussten, sich ausreichend ernähren und kleiden zu können, spielte Fitness keine große Rolle. Nach dem Beginn der Reform und Öffnung in den späten 1970er Jahren, als sich der Lebensstandard der Menschen allmählich verbesserte, breiteten sich in China aerobe Übungen aus und die ersten kommerziellen Fitnessclubs entstanden. Am Anfang richteten sich Fitnessclubs, viele davon in Luxushotels, vor allem an reiche Kunden. Mit zunehmendem Bewusstsein der Öffentlichkeit für Fitness wurden die Zentren aber auch in der breiten Bevölkerung immer beliebter. 

Unterdessen habe die Regierung auch das Angebot an öffentlichen Sportanlagen ausgebaut, wobei die Anzahl der Sportplätze von lediglich 4.982 im Jahr 1949 auf etwa 3,1 Millionen gestiegen sei, so Gou. 

Auch die Sportarten, die die breite Öffentlichkeit betreibt, sind bunter geworden. Heute beschäftigen sie sich nicht nur mit Tai Chi, Tanzen, Joggen, Schwimmen und Ballspielen, sondern auch mit anspruchsvolleren Sportarten wie Marathonlauf. Laut Gou wurden 2018 1.581 Marathons in 285 Städten in 31 Provinzen, autonomen Gebieten und Gemeinden abgehalten, an denen insgesamt etwa 5,8 Millionen Menschen teilnahmen. Darüber hinaus erhalten immer mehr Kinder heute auch in traditionell in China eher unüblichen Sportarten wie Fechten, Reitsport und Eishockey Unterricht. 

Ge Zhengnan, 71, ist ein erfahrener Marathonläufer in Nantong in der Provinz Jiangsu. In den letzten 30 Jahren hat er mehr als 100 Marathons an verschiedenen Orten im ganzen Land absolviert und wurde mehrfach in den Medien erwähnt. Zuletzt lief er am 13. Oktober bei dem Marathon in Nantong über die Ziellinie. 

„Früher ging es mir gesundheitlich nicht so gut, ich litt an Bluthochdruck und ständigen Schwindelgefühlen. Meine Nachbarn sagten mir, ich solle anfangen zu laufen, um meine Gesundheit zu verbessern. Das habe ich gemacht, und ich habe seitdem nicht mehr aufgehört“, sagte er den Medien. Ge begann in den 1970er Jahren mit dem Mittel- bis Langstreckenlauf und hat bei seinen Läufen seither eine Gesamtdistanz von fast 200.000 Kilometern zurückgelegt. 

Der Langstreckenlauf hat ihm nicht nur eine allgemein sehr gute Gesundheit beschert, sondern auch den Mut gegeben, sich selbst herauszufordern. Das ist genau die Art von Ergebnis, die „Fitness für alle“ und die „Healthy China Initiative“ anstreben. 

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