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Es grünt so grün – Wie die Roten im Kreis Youyu für grüne Politik sorgen

  ·   2021-01-28  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Ökologie;Shanxi;Partei
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Grün, das war im Kreis Youyu in der Provinz Shanxi früher eine seltene Farbe, heute aber grünt es dort überall.

In den frühen Tagen der Volksrepublik gab es in Youyu praktisch keinerlei Waldflächen. Jahrelang tobten hier Sandstürme und  heftige Winde. Die Getreideproduktion war extrem gering, was das Überleben der lokalen Bevölkerung ernsthaft in Frage stellte. Mehr als siebzig Jahre lang leiteten der erste Kreisparteisekretäre von Youyu und seine zwanzig Nachfolger die Kader und die Bevölkerung dabei an, kontinuierlich Bäume zu pflanzen und damit die Region aufzuforsten. Ein wahres ökologisches Wunder, Ödland in eine Oase zu verwandeln! Und ein anschauliches Beispiel dafür, dass chinesische Kommunisten erfolgreich grüne Politik betreiben können. 

Das Archivfoto zeigt die Bevölkerung von Youyu beim Aufforsten in den 1950er Jahren. Unten eine Luftaufnahme des Feuchtgebietsparks am Cangtou-Fluss im Kreis Youyu am 22. Juli 2020. (Foto: Xinhua) 

Youyu und seine 21 Parteisekretäre 

Mit einer Landfläche von 1.969 Quadratkilometern liegt der Kreis Youyu am Eingang zur Maowusu-Wüste, an der Grenze zwischen der Provinz Shanxi und dem Autonomen Gebiet Innere Mongolei. 

Es ist schwer, die Heimat zu verlassen. Aber es ist auch schwer, im unfruchtbaren Sandmeer zu überleben. Was kann man tun? 

Mit dieser Frage begann Zhang Ronghuai, der erste Parteisekretär des Kreises Youyu, nach seinem Amtsantritt im Jahre 1949 eine viermonatige Wanderung durch das Kreisgebiet und fand schließlich die Antwort in einer abgelegenen Bergschlucht mit großem Baumbestand. Aufgrund der Schutzwirkung der Bäume lag dort der Ertrag an Kartoffeln und Hafer wesentlich höher als in anderen Gegenden des Kreises. 

Vom Frühjahr 1950 bis zum Herbst des folgenden Jahres brachte Zhang Ronghuai die Kader und die Bevölkerung von Youyu dazu, 16 Quadratkilometer Wald zu pflanzen, und startete damit eine über 70-jährige Tradition der Aufforstung. 

In Youyu entwickelte jeder Parteisekretär den Ehrgeiz, die grüne Erfolgsgeschichte fortzusetzen, Karten, Schaufeln und Gießkannen wurden zur wichtigsten Ausrüstung. 

Der fünfte Parteisekretär Pang Hanjie litt unter schweren Magenproblemen und wog weniger als fünfzig Kilogramm. Daraufhin beabsichtigten seine Vorgesetzten, ihn in einen anderen, wohlhabenderen Kreis zu versetzen, er aber bestand darauf, sieben Jahre lang in Youyu zu bleiben und Bäume zu pflanzen. 

Chang Lu, der elfte Parteisekretär von Youyu, brachte während jeder Baumpflanzaktion seine sechsköpfige Familie mit ins Gebirge, um dort gemeinsam mit der Bevölkerung Bäume zu pflanzen. Völlig überarbeitet starb er mit nur 59 Jahren. Auf dem Sterbebett setzte er kein Testament auf, sondern ermahnte die Kader des Kreises: „Bäume sind die Rettung für Youyu. Ihr müsst sie hegen und pflegen!“ 

Jetzt hat Zhang Zhenhai, der 21. Parteisekretär des Kreises Youyu die Verantwortung für den Waldbestand übernommen. Heute kann Youyu nicht nur eine Begrünungsrate von 56 Prozent vorweisen, sondern hat sich zudem zu einem bekannten Zentrum für die Anzucht von Baumsämlingen entwickelt, die dort auf einer Fläche von mehr als 53 Quadratkilometern gezogen werden. 

Am 21. Juli 2020 in der Umgebung des Dorfes Mayinghe im Kreis Youyu. (Foto: Xinhua) 

Grüne Produktivität 

Als Zhang Ronghuai hier vor siebzig Jahren die erste Pappel pflanzte, gab es überall nur gelbe Erde. Heute ist die Umgebung des Cangtou-Flusses grün und üppig bewaldet, die Gegend hat sich zu einem nationalen Feuchtgebietspark entwickelt. Die Anzahl der Vogelarten hat sich von früher 18 auf heute 128 erhöht. 

Das benachbarte Dorf Mayinghe ist ein direkter Nutznießer der Verbesserung der Umwelt. In den letzten Jahren haben die Dorfbewohner nacheinander Familienhotels gebaut, Morcheln und Chrysanthemen kommerziell angepflanzt und den Gewächshausanbau entwickelt.  

„Mit der Verbesserung des ökologischen Umfeldes sind die Menschen auch rationaler und weitblickender geworden“, meint Zhu Yi, Parteisekretär des Dorfes Mayinghe. 

Die Kohlereserven unter der Erde von Youyu belaufen sich auf 3,4 Milliarden Tonnen, aber die lokale Bevölkerung besteht darauf, sie genau dort zu lassen: unter der Erde! Sie wollen kein „schwarzes BIP“, sondern „grüne Produktivität“. 

Im Jahr 2018 wurde der gesamte Kreis Youyu aus der Armut geführt. Im Jahr 2019 stieg das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen in städtischen und ländlichen Gebieten um fast zehn Prozent. Im Jahr 2020 nahmen die Investitionen Youyus in Sachanlagen trotz der Auswirkungen der Pandemie immer noch um mehr als zehn Prozent zu, und die Wirtschaft erzielte ein positives Wachstum. 

Es gibt ein chinesisches Sprichwort: „Nach dem Pflanzen von Platanen lassen sich Phönixe nieder.“ 

„Youyu ist immer bekannter geworden und viele Menschen zeigen sich interessiert, hier zu investieren“, sagt Li Guobing, Direktor der Handelskammer von Youyu. Seit 2017 haben hier mehr als ein Dutzend Start-up-Unternehmen ihre Tore geöffnet. Diese grünen Technologieunternehmen haben die Arbeitsmarktsituation für junge Leute erheblich verbessert, einige Menschen sind sogar aus umliegenden Kreisen mit ihren Familien hierher gezogen. 

Die Menschen von Youyu haben ein ökologisches Wunder geschaffen, und die Kommunisten haben bewiesen, dass es sich lohnt, ursprünglichen Zielen stets die Treue zu bewahren. 

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