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Hamburg und China profitieren von Zusammenarbeit auf Augenhöhe

Von Dr. Peter Tschentscher  ·   2019-06-25  ·  Quelle:German.people.cn
Stichwörter: Hamburg;Zusammenarbeit
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Hamburgs Beziehungen mit China reichen zurück bis ins 18. Jahrhundert und sind bis heute lebendig. Jährlich werden mehr Container zwischen China und dem Hamburger Hafen bewegt als an irgendeinem anderen europäischen Standort. Mit über 550 chinesischen Unternehmen ist Hamburg der führende China-Standort in Europa. Eine starke Säule der Verbindungen mit China ist die seit über dreißig Jahren bestehende Städtepartnerschaft zwischen Shanghai und Hamburg. Damals nahm Hamburg als eine der ersten deutschen Städte den Austausch mit China auf. Heute pflegen wir enge Beziehungen in Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft. Mit dem „Hamburg Summit: China meets Europe“ der Handelskammer Hamburg findet die wichtigste sino-europäische Konferenz in Hamburg statt, an der in der Vergangenheit bereits die Ministerpräsidenten Wen Jiabao und Li Keqiang als Ehrengäste teilnahmen. Und mit der Veranstaltung „CHINA TIME“, die der Hamburger Senat durchführt, stellt die Hansestadt alle zwei Jahre ihre intensiven Verbindungen zu China dar.

Hamburg beobachtet das Projekt der „Neuen Seidenstraße“ mit großem Interesse. Die Initiative verbindet Wirtschaftsräume und stärkt die kulturellen Beziehungen. Die chinesische Regierung sieht Hamburg als wichtigen Bestandteil der Belt and Road-Initiative. Als traditionelles Zentrum des europäisch-chinesischen Handels ist Hamburg ein Knotenpunkt der maritimen und auch der landseitigen Seidenstraße. Rund 4,8 Millionen Container werden im China-Handel über den Hamburger Hafen abgewickelt. Das setzt sich fort im stetig steigenden Anteil Chinas am Güterverkehr auf der Schiene: Wöchentlich verkehren derzeit über 30 Güterzüge zwischen Hamburg und verschiedenen Städten in China.

Hamburg ist auf dem Weg zur Modellstadt für die Mobilität der Zukunft. Wie viele Städte in China ist Hamburg eine wachsende Metropole. Das macht uns wirtschaftlich stark, bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Mit intelligenter Verkehrslenkung, Car-Sharing und Testfeldern für autonomes Fahren wollen wir die Mobilität in unserer Stadt verbessern. Chinesische Metropolen sind ebenfalls Pioniere bei der Einführung innovativer Mobilitätskonzepte. Als Austragungsort des ITS Weltkongresses für Intelligente Transportsysteme 2021 laden wir weltweit Städte dazu ein, ihre Lösungen in diesem Bereich zu präsentieren und voneinander zu lernen.

Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg (Bild von Hamburg Marketing GmbH) 

Hamburg ist der größte Industriestandort Deutschlands. Wir verbinden ganz Nordeuropa mit den weltweiten Handelsrouten. Aus jahrhundertealter Erfahrung wissen wir, dass freier Handel eine wichtige Voraussetzung für nachhaltige Wirtschaftsbeziehungen ist. Die Neue Seidenstraße muss daher in beide Richtungen gedacht werden und offen sein für alle Partner. So kommt sie allen zugute, führt zu einer besseren Verbindung zwischen Asien und Europa und damit zur Intensivierung der gegenseitigen wirtschaftlichen Verbindungen.

Die Hamburger Kaufleute handelten als Mitglied der Hanse schon im Mittelalter nach dem Grundsatz des friedlichen und freien Handels in Europa, nach fairen und gleichen Regeln für alle. Dies führte zu einer wirtschaftlichen Blüte und einem beispiellosen Aufschwung der daran beteiligten Städte. Das Grundprinzip des früheren Hanse-Städtebundes ist bis heute aktuell. Es besagt, dass es in Handels- und Geschäftsbeziehungen nicht um den kurzfristigen Gewinn geht, sondern um langfristiges Vertrauen, Verlässlichkeit und die Belange des Gemeinwohls. Es geht darum, seinen Handelspartnern auf Augenhöhe zu begegnen, ihre Interessen und Belange zu beachten und sie als Partner zu sehen.

Freie und stabile Handelsbeziehungen in diesem Sinne sind friedensstiftend. Stabile politische Beziehungen und gute Handelsbeziehungen verstärken sich gegenseitig. Die Vielfalt der Kulturen und Religionen, die bei uns in Hamburg gelebt werden, die Weltoffenheit und Internationalität sind seit Jahrhunderten ein Markenzeichen unserer Stadt. In der Präambel der Hamburgischen Verfassung heißt es, dass wir „im Geiste des Friedens eine Mittlerin zwischen allen Erdteilen und Völkern der Welt“ sein wollen. Dabei unterstützen uns rund 100 konsularische Vertretungen aus allen Kontinenten. 1984 eröffnete die Volksrepublik China ihr Generalkonsulat in Hamburg.

Als traditionelle Hansestadt wissen wir, dass wir im internationalen Wettbewerb nur erfolgreich sind, wenn wir den Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft aktiv begleiten. Deshalb gehen wir die aktuellen Megatrends „Globalisierung“, „demografischer Wandel“, „Digitalisierung“ und „Klimaschutz“ aktiv an. Die großen Metropolen dieser Welt sind die Zukunftslabore, in denen die Lösungen für diese Herausforderungen gefunden werden. Gemeinsames Handeln der Städte ist dabei von großer Bedeutung. Deshalb schätzen wir den Austausch mit unserer Partnerstadt Shanghai und das Engagement der Volksrepublik China.

Eine der größten Herausforderungen ist der Klimaschutz. Dabei geht es um den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Es geht aber auch um den Erhalt unserer wirtschaftlichen Kraft und unseres Wohlstands. Die Wirtschaft hat das Potenzial, innovative Lösungen zu entwickeln. Dies gilt für Firmen in China wie für Unternehmen in Deutschland und Hamburg. Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd stellt ein erstes großes Containerschiff auf den Betrieb mit umweltschonendem LNG um. Wie in Hamburg werden in einigen chinesischen Häfen Landstromliegeplätze eingerichtet und Schiffe der Handelsflotte mit LNG betrieben.

Weitere Potenziale für technologie-basierten Klimaschutz sehen wir vor allem im Bereich der Erneuerbaren Energien. Vielen Projekte zeigen, dass es möglich ist, Strom mit hoher Effizienz aus regenerativen Quellen zu gewinnen. In Norddeutschland bietet sich hierfür die Windenergie aus On- und Offshore-Anlagen an. Wir können Strom in Wärme, Gas und flüssige Treibstoffe umwandeln und erneuerbare Energien so vielfältiger nutzbar machen. Bereits heute decken wir in Deutschland rund 20 Prozent unseres gesamten Energiebedarfs aus Windenergie. Gemeinsam mit dem benachbarten Bundesland Schleswig-Holstein wollen wir beide Länder bis 2035 zu 100 Prozent mit regenerativen Energien versorgen. Die Windkraft soll künftig nicht nur die Haushalte versorgen, sondern auch Gebäude heizen, Kraftstoffe erzeugen und für nachhaltige Mobilität sorgen.

(Der Autor ist Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg)

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