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China bleibt wichtigster Handelspartner – Deutschlands Exportstärke könnte zum Problem werden

Von Marc-Stephan Arnold  ·   2019-02-22  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Handelspartner;Deutschland
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Die Volksrepublik China war 2018 zum dritten Mal in Folge der wichtigste Handelspartner der Bundesrepublik Deutschland. China war dabei eines der ganz wenigen Länder, aus denen Deutschland mehr importierte als es dorthin exportierte. Doch ihre Exportstärke könnte den Deutschen noch zum Verhängnis werden. Der Grund dafür hat eine Sturmfrisur und sitzt in Washington. 

China ist und bleibt der wichtigste Handelspartner Deutschlands. Dies kann man den neusten Daten des Statistischen Bundesamtes entnehmen, die von selbigem am Montag veröffentlicht wurden. Nirgendwo sonst kaufen die Deutschen demnach so viele Produkte wie bei den Chinesen. Aber auch die deutschen Exporte nach China konnten zulegen, und zwar vergleichsweise stärker als die Importe aus dem Reich der Mitte. Als Zielland für die Ausfuhren belegte China aus Sicht der Deutschen im vergangenen Jahr Platz drei, vor ihm rangierten nur Frankreich und die USA. Apropos USA – kein anderes Land weltweit kaufte im vergangenen Jahren mehr Produkte „Made in Germany“ als die Amerikaner. Ein Umstand, der für die deutschen Exporteure – insbesondere die deutsche Automobilindustrie – dank des zänkischen und protektionistischen amerikanischen Präsidenten noch zum Problem werden könnte. Doch davon später mehr. 

Deutschlands Exporte nach China erreichten 2018 nach vorläufigen Ergebnissen einen Wert von 93,1 Milliarden Euro. Das waren gut sieben Milliarden oder 8,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig stiegen die Importe aus China auf 106,2 Milliarden Euro, ein Plus von 4,3 Prozent gegenüber 2017. Der gesamte Handel zwischen China und Deutschland stieg somit auf ein neues Rekordhoch von 199,3 Milliarden Euro (+6,0%), während der Handelsbilanzüberschuss Chinas mit Deutschland zum vierten Mal in Folge sank. 

Guter Handel, schlechter Handel 

Der Handel zwischen China und Deutschland steigt seit Jahren, und Jahr für Jahr werden neue Höchstwerte erreicht. Gleichzeitig wird der Handel immer ausgeglichener, da der chinesische Handelsüberschuss in den letzten Jahren kontinuierlich zurückging.  

Für die Weltwirtschaft ist der stetig wachsende, bilaterale chinesisch-deutsche Handel ein Segen, sorgt er doch für Stabilität in diesen ansonsten eher unruhigen Zeiten.  

Die immer stärkeren Leistungsbilanzüberschüsse Deutschlands insgesamt – insbesondere im Handel mit den USA – könnten für das Land jedoch zum Problem werden, da US-Präsident Donald Trump die Deutschen schon mehrfach wegen ihrem „unfairen“ Exportüberschuss gegenüber den USA gescholten hat. Doch 2018 hat Deutschland mehr in die USA exportiert und einen größeren Handelsbilanzüberschuss mit den USA realisiert, als mit jedem anderen Land. Das ist Wasser auf die Mühlen des amerikanischen Präsidenten, der sich möglicherweise mit Sanktionen gegen die deutsche Industrie „rächen“ wird. 

Die guten Handelsergebnisse Chinas und Deutschlands sind dem amerikanischen Präsidenten schon seit längerem ein Dorn im Auge. Denn für die USA sind diese – zumindest nach Meinung von Trump – schlecht. Dabei kehrt der amerikanische Präsident gerne unter den Tisch, dass er für seine Sicht der Dinge nur den Fluss von Waren berücksichtigt. Im Falle Deutschlands wären das zum Beispiel Autos, Maschinen und Chemieprodukte, im Falle Chinas zum Beispiel Elektronik. Dienstleistungen und digitale Produkte berücksichtigt Trump hingegen nicht so gerne. Dann müsste er nämlich die Dienstleistungen der amerikanischen Internetgiganten wie Google, Amazon und Facebook – die überdies in Europa so gut wie keine Steuern bezahlen – auch in die Rechnung mit einfließen lassen. Das Ergebnis wäre dann mit Sicherheit viel ausgeglichener. 

Man wird abwarten müssen, ob und wie Trump auf die inzwischen veröffentlichten Wirtschaftsdaten reagieren wird.  

China und Deutschland hingegen sollten weiterhin einen ausgeglichenen Handel anstreben und ihre bilaterale Kooperation – aber auch ihre Zusammenarbeit in Drittmärkten im Rahmen der Seidenstraßen-Initiative, vor allem in Afrika, Zentral- und Süd(ost)asien – weiter intensivieren, um den Welthandel zu stabilisieren und diesen Regionen durch Handel und Investitionen bei ihrer Entwicklung zu helfen. 

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