Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer haben sich am Sonntag auf eine weitere Verschärfung der Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie geeinigt. Angesichts des raschen Anstiegs der Infektionszahlen und auch der Todesfälle wird der Einzelhandel ab Mittwoch größtenteils bis zum 10. Januar geschlossen. Hinzu kommt im Regelfall auch die Schließung von Schulen und Kitas.

Bundeskanzlerin Merkel begründete die neuen Maßnahmen mit einem „dringenden Handlungsbedarf“, da die aktuellen Einschränkungen sich als nicht ausreichend erwiesen hätten. Das Virus sei außer Kontrolle geraten, fügte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hinzu.

Zu den neu beschlossenen Maßnahmen gehören außerdem unter anderem striktere Kontakteinschränkungen sowie ein Alkoholverbot in der Öffentlichkeit. Auch Dienstleistungsbetriebe im Bereich der Körperpflege wie Friseursalons, Kosmetikstudios, Massagepraxen, Tattoo-Studios und ähnliche Betriebe müssen schließen.

Die neuen Kontaktbeschränkungen sollen unterdessen über die Weihnachtsfeiertage leicht gelockert werden. Die zunächst angekündigten Ausnahmen zu Silvester und Neujahr wurden jedoch zurückgenommen und auch der Verkauf von Pyrotechnik zu Silvester ist in diesem Jahr untersagt.

Führende Wirtschaftsverbände äußerten in ersten Reaktionen Verständnis für die Einschränkungen, unterstrichen aber auch die Notwendigkeit zusätzlicher staatlicher Hilfen. Finanzminister Olaf Scholz kündigte unterdessen bereits optimierte Überbrückungshilfen für betroffene Unternehmen mit monatlichen Zuschüssen von bis zu einer halben Million Euro an.