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Weniger Schulstress, mehr außerschulische Aktivitäten – Beijing setzt auf Bildungsreform

  ·   2017-06-19  ·  Quelle:China Heute
Stichwörter: Bildung;Schulunterricht
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Seit alters her hat Bildung großen Stellenwert in der chinesischen Gesellschaft. Eltern wie Lehrer setzen große Erwartungen in die Kinder und der Schulunterricht und seine Inhalte sind stark prüfungsorientiert. Als Folge leiden viele chinesische Kinder unter großem schulischen Stress. In den letzten Jahren allerdings ist eine Trendwende zu erkennen. China hat begonnen, der umfassenderen Entwicklung der Fähigkeiten seiner Grund- und Mittelschüler größere Aufmerksamkeit zu schenken. In Beijing beispielsweise wurde jüngst eine neue Runde der Bildungsreformen eingeläutet, die die Bedeutung außerschulischer Aktivitäten hervorhebt.

Die Reformen begannen im Jahr 2013. Zunächst beschränkte die Beijinger Stadtregierung die Zahl der Unterrichtsstunden an den Grundschulen der Stadt auf sechs, die der Mittelschulen auf acht Stunden pro Tag. Nach Unterrichtsschluss werden dafür ab 15.30 Uhr außerschulische Aktivitäten angeboten, die das Interesse der Schüler wecken und ihre Fähigkeiten und Talente besser zur Entfaltung bringen sollen.  

Interesse und Neugier wecken 

Die Beijinger Experimentelle Grundschule Nr. 2 bietet ihren Schülern heute Dutzende von außerschulischen Kursen an, die Themengebiete wie Wissenschaft und Technik, Kunst oder Sport abdecken. Gehalten werden die außerschulischen AGs von Trainern professioneller Fußball- und Basketball-Clubs, Leitern von Orchestern oder anderen Fachleuten zahlreicher Gebiete. In zehn Grund- und Mittelschulen im Bezirk Dongcheng wird zum Beispiel ein kostenloser Golfkurs angeboten. Auch hier stammen die Trainer aus professionellen Clubs und bringen auch das nötige Equipment gleich mit. 

Seit 2014 investiert die Beijinger Stadtregierung jährlich rund 500 Millionen Yuan, umgerechnet etwa 65,8 Millionen Euro, in das außerschulische Kursangebot seiner Grund- und Mittelschulen. Im Durchschnitt sind das zirka 400 Yuan (53 Euro) pro Schüler in den sechs innerstädtischen Bezirken und rund 500 Yuan (66 Euro) für jeden Schüler in den Vororten der Metropole. Die Aktivitäten werden in Form von Vereinen durchgeführt. In jeder Woche sollen sie mindestens dreimal organisiert werden und jedes Mal mindestens eine Stunde andauern. 

Die für die Kurse zuständigen Lehrkräfte stammen aus Universitäten, Hochschulen, privaten Bildungsinstitutionen, Sportclubs, Kinderfreizeitzentren sowie Wissenschafts- und Technikmuseen. Es finden sich darunter Athleten, Trainer, Künstler und Wissenschaftler. Durch den Austausch mit ihnen können sich die Schüler und Schülerinnen über die neuesten gesellschaftlichen Trends informieren. Viel wichtiger ist aber noch, dass durch das AG-Angebot im Idealfall ihr Interesse für neue Wissensgebiete und Inhalte außerhalb des Lehrplans geweckt und weiterentwickelt wird. Manche der jungen Teilnehmer entscheiden sich vielleicht, einen Schritt weiterzugehen und eine Profilaufbahn einzuschlagen, die übrigen haben die Chance, spezielle Fachkenntnisse zu erwerben, die ihre charakterliche Entwicklung insgesamt von einer breiteren Warte aus fördern. 

„Bei der umfassenden Reform der grundlegenden Bildung, die derzeit in Beijing durchgeführt wird, richten alle Verantwortlichen ihr Augenmerk vor allem darauf, was die Schüler letztlich aus der Bildung mitnehmen können“, sagt Tao Xiping, Mitglied des Nationalen Beratungsausschusses für Bildungsfragen und Ehrenvorsitzender der Beijing Federation of Social Science Circles. Das sei das zentrale Ziel der Reform. „Die einzelnen Schüler und Schülerinnen sollten in den Mittelpunkt gestellt werden. Das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass die Pädagogen ihre Schüler erst einmal verstehen müssen, um dann ihr Potenzial voll zur Entfaltung zu bringen“, so der Experte. 

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Adresse: BEIJING RUNDSCHAU Baiwanzhuanglu 24, 100037 Beijing, Volksrepublik China


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