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Das Mittherbstfest (Zhongqiujie)

  ·   2018-09-21  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Mondkuchen;Kultur
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In der Nacht strahlte der klare Mond am Himmel, es wehte eine leichte Brise, und die ganze Stadt war er füllt vom Geruch der Osmanthusblüten, der die Menschen berauschte. Jede Familie opferte dem Mond Räucherwerk, Obst und einen Mondkuchen, der entsprechend der Zahl der Familienmitglieder geteilt serviert wurde. Zu dem Obst gehörten u. a. Wassermelonen, Äpfel, Trauben, Datteln, Birnen und Maronen. Im Weihrauchgefäß steckte ein Sojabohnenzweig mit Früchten, der den Osmanthusbaum im Monde darstellen sollte. Wenn alles vorbereitet war, verneigten alle sich vor dem Mond. Da die Mondfee Chang E eine Frau war, führte die Hausfrau die Zeremonie. Danach begann die ganze Familie nach Herzenslust zu trinken und zu essen, gleichzeitig unterhielt man sich. Ältere Menschen pflegten den Kindern Mondgeschichten zu erzählen, die Generation weitergegeben wurden, während die kleinen Zuhörer ihnen mit großer Lust zuhörten. 

In der Ming- und der Qing-Dynastie wurde jedes Jahr am Kaiserhof eine groß angelegte Mondopferzeremonie durchgeführt. Am aufwendigsten waren die Feierlichkeiten der Kaiserinwitwe Ci Xi(1835-1908). In der Mittherbstnacht begleiteten hohe Beamte und Hofdamen Ci Xi zur Paiyun-Halle des Sommerpalastes, wo die Mondopferzeremonie durchgeführt wurde. Zu den Opfergaben zählten neben sorgfältig ausgewählten Mondkuchen, siebengelenkigen Lotuswurzeln und verschiedenen Früchten auch metergroße „Mondkuchen", auf denen der Mondpalast, der Osmanthusbaum, Chang E und vieles andere zu sehen waren. Es gab noch eine große Wassermelone auf einem Teller aus Messing, die wie eine prächtige Lotosblume geschnitten wurde, eine Technik, die nur die kaiserliche Küche zustande bringen konnte. Leider wurde nach der Zeremonie dieses Prachtstück ebenso wie alle anderen Opfergaben von Teilnehmern wie Konkubinen, Eunuchen und Hofdamen verzehrt. Anschließend bestiegen die Kaiserinmutter und der Kaiser mit den Hofbeamten ein Drachenboot, um im Kunming-See eine Rundfahrt zu machen. Im Drachenboot stand ein festliches Essen bereit. Bei der Rundfahrt wurden Feuerwerk abgebrannt und lotusförmige Laternen ins Wasser gesetzt. Das alles sorgte für eine festliche Stimmung. 

Der Mondtempel in Beijing wurde im 9. Jahr der Regierungsperiode Jiajing(1530) der Ming-Dynastie errichtet. Er war der Platz, an dem der Kaiser dem Mond opferte. Das Hauptgebäude des Mondtempels war die Altarplattform. Daneben gab es eine Reihe von Räumlichkeit wie Glockenturm, Umkleidehalle, Lager, Pavillon für Tieropfer und eine Küche. Der Mondtempel ist jetzt ein stillvoller öffentlicher Park in der Stadt. 

Mondkuchen des Mittherbstfestes 

Traditionellen Festtagen in China sind häufig spezielle Speisen zugehörig, wie zum Beispiel Yuanxiao zum Yuanxiao-Fest, Zongzi zum Duanwu-Fest und gedämpfte Pfannkuchen zum Chongyang-Fest. Das Traditionelle Essen zum Mittherbstfest sind die Mondkuchen. Ihre runde Form symbolisiert das familiäre Zusammensein. Deshalb heißen sie auch „Vereinigungskuchen". 

Der Ursprung der Mondkuchen liegt in der Tang-Zeit. In der Song-Zeit waren sie bereits weitverbreitet. So heißt es in einem Werk: „Überall werden Mondkuchen angeboten; die großen haben einen Durchmesser von über einem Fuß, auf denen der Hase und der Mondpalast abgebildet sind. Manche werden nach der Zeremonie sofort gegessen, manche bewahrt man auf für den nächsten Silvesterabend." Su Dongpo, ein berühmter Dichter der Song-Dynastie schrieb in einem Gedicht über Mondkuchen: „Wie ein kleiner runder Mond sind die Kuchen, eine Füllung aus Nüssen und Zucker ist darin." 

In der Ming-Zeit war es üblich, dass die Leute sich am Mondfest gegenseitig mit Mondkuchen beschenkten. In der Qing-Zeit hieß es: „Mondkuchen enthalten Walnüsse, sind gefüllt mit einer Mischung süß wie der Zucker." Man sieht, dass die damaligen Mondkuchen den heutigen schon sehr ähnelten. Heutezutage schmecken die Mondkuchen von Region zu Region unterschiedlich und sind in Form und Farbe auch vielfältig. Es gibt eine große Auswahl, die allen Geschmacksrichtungen nachkommt. Die Kuchen von Suzhou sind berühmt wegen ihrer Hülle aus Blätterteig mit einer Füllung von gemischten Früchten, Bohnenbrei und Fleisch. Die Mondkuchen von Beijing sind für ihre vielfältigen Füllungen bekannt, wie Kokosnüsse, Lotusblumenkerne, Nüsse, Eidotter, gekochtes Hühnerfleisch, Schinken, Osmanthusblüten und Dattelbrei u. ä. Zu jedem Mittherbstfest kaufen die Menschen gern Mondkuchen. 

Abgesehen von der Tradition der Verehrung des Mondes und dem Verzehr von Mondkuchen gibt es noch andere Bräuche. So ist in manchen Gegenden üblich, am Mittherbstfest Osmanthusblüten zu bewundern. Oder man setzt sich am Abend des Mondfests auf eine Schaukel. In manchen Orten kommt die ganze Familie zusammen, um ein gemeinsames Essen zu genießen. Wieder in anderen Orten werden Laternentänze gezeigt und Volkslieder gesungen. Das Fest ist stark durch das familiäre Zusammensein geprägt, auch die verheirateten Frauen, die zuvor bei ihren Eltern gewohnt haben, müssen zur Familie ihres Gatten zurückkehren, damit die Familie am Festtag vollzählig ist. 

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