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Nachwuchs-Shorttrackerin Miao Di – Ein „Tomboy" auf der Eisbahn

  ·   2016-02-03  ·  Quelle:Radio China International
Stichwörter: Tomboy Miao Di Eislaufen
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Miao Di trägt kurze schwarze Haare und strahlt die unbändige Energie einer aufstrebenden Sportlerin aus. Im Sommer 2015 hat sie ihre Ausbildung an einer Sportschule in der nordostchinesischen Stadt Harbin abgeschlossen und ist dann der lokalen Sportfördergruppe beigetreten, wo professionelle Athleten ausgebildet werden. In diesem Jahr nahm sie erstmals in der 3000 Meter Frauenstaffel am nationalen Shorttrack-Wettbewerb teil. Weil ihr Team im Halbfinale eine gute Leistung ablieferte, konnten sie und ihre Teamkolleginnen im Finale auf der zweiten Laufbahn starten, was nicht unwichtig ist. Beim Shorttrack hat die Anlaufstrecke eine ganz besondere Bedeutung. Wenn zwei etwa gleich starke Staffeln gegeneinander antreten, dann kann die jeweilige Bahn sogar das Zünglein an der Waage sein – so war es auch in diesem Finale. Die auf der ersten Laufbahn startende Mannschaft aus der Stadt Qitaihe hat am Ende die Goldmedaille gewonnen und Harbin auf den zweiten Rang verwiesen. Für Miao Di war das jedoch keine große Enttäuschung. "Ziemlich gut", so bezeichnete Miao Di ihre Leistung bei dem Wettbewerb kurz und knapp. Für sie war die Teilnahme an den nationalen Meisterschaften eine gute Übung und Erfahrung, unabhängig von der Farbe der Medaille.

Die Mannschaft aus Harbin war schon Anfang Januar in Urumqi eingetroffen, um ein gemeinsames Trainingslager durchzuführen. Für Sightseeing oder einen Stadtbummel war da keine Zeit. Wenn man Miao Di nach ihren Eindrücken von Xinjiang fragt, fällt ihr sofort ein leckeres, lokales Gericht ein: Schaschlik. In Bezug auf die nationalen Meisterschaften in dem autonomen Gebiet hat sie aber deutlich mehr zu sagen:

"Vorher sagten mir meine Teamkollegen, die schon einmal hier gewesen sind, dass die Eisbahn sehr gut sei. Nachdem ich sie nun persönlich ausprobiert habe, kann ich ihnen voll und ganz zustimmen. Die Eisbahn ist zwar ziemlich schlicht, aber besser als unsere in Harbin. Bevor ich ankam, habe ich mir Sorgen wegen einer möglichen Höhenkrankheit gemacht. Aber mir geht es hier sehr gut. Und auf so einem Hochplateau kann man auch einfacher neue Bestleistungen erzielen."

Obwohl Miao Di 2016 erst siebzehn Jahre alt ist, besitzt sie bereits fast zehn Jahre Erfahrung im professionellen Eissport. Da es in Harbin im Winter sehr kalt ist und viel schneit, hat das Schlittschuhfahren bei vielen Einwohnern eine lange Tradition, so auch in ihrer Familie. Schon im Kindesalter begann sie mit dem Rollschuhfahren, wenig später ging es dann aufs Eis. Von der Sportschule wechselte sie zum professionellen Sportverein und so entwickelte sich Miao Di langsam von einer Amateurin zu einer professionellen Athletin. Ihr Zuhause ist weit von ihrem Sportverein entfernt, was es nicht ganz einfach für sie macht. Sie bleibt oft über einen längeren Zeitraum in dem Wohnheim des Vereins. Wenn ihre Teamkollegen nach Hause fahren, kann es vorkommen, dass sie ganz alleine ist. Dann schläft sie bei angeschaltetem Licht. „Ich habe Angst vor der Dunkelheit", sagt Miao mit einem verschämten Lächeln.

Wie viele ihrer Altersgenossinnen hat die 17-Jährige neben dem Training und Wettbewerben auch eine Vorliebe fürs Shopping, Kino und Selfies. Ihr Spitzname „Tomboy" kommt nicht von ungefähr. Miao spielt gerne Internetspiele und ihre Charaktere kleidet sie dabei lieber cool und lässig und nicht weiblich verspielt. Selbst die meisten ihrer Lehrer rufen sie mittlerweile mit ihrem Spitznamen. Ihre derzeitige Trainerin Liu Jiacui hält große Stücke auf „Tomboy":

"Miao Di ist eine kluge Sportlerin. Sie besitzt eine bessere Technik und bessere psychologische Qualitäten im Vergleich zu ihren Altersgenossinnen. Sie wird in wichtigen Wettbewerben nicht nervös. Zudem ist sie ein zuversichtlicher Typ. Mit den kurzen Haaren sieht sie einfach wie ein Tomboy aus."

Die Shorttrack-Wettbewerbe der diesjährigen chinesischen Winterspiele sind zu Ende gegangen. Das erste große Wintermärchen des „Tomboys" ist beendet, aber ihre Schicksalsgemeinschaft mit den Schlittschuhen und der Eisbahn hat gerade erst begonnen. Wer weiß, vielleicht sehen wir Miao Di auch 2022 bei den Olympischen Winterspielen in China um Medaillen kämpfen. (Quelle: Radio China International)

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