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Vorbeugende Maßnahmen gegen Inflation erforderlich

  ·   2020-03-11  ·  Quelle:german.china.org.cn
Stichwörter: Inflation
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Nach Angaben des Staatlichen Statistikamtes vom Dienstag ist Chinas Verbraucherpreisindex (VPI), der wichtigste Gradmesser für Inflation, im Februar im Jahresvergleich um 5,2 Prozent angestiegen. Der Anstieg, der den Erwartungen entsprach, lag leicht unter dem Wert des Vormonats, in dem eine Steigerung von 5,4  Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichnet wurde. Gegenüber dem Januar liegen die Verbraucherpreise um 0,8 Prozent höher. 

Die Lebensmittelpreise, die nahezu einen Drittel im Warenkorb des Index beanspruchen, liegen um 21,9 Prozent über dem im Februar des Vorjahres ermittelten Wert. Sie tragen zu 4,45 Prozentpunkten der Steigerungsrate bei, die im Zeichen des Ausbruchs der Coronavirusepidemie steht, welche heftig auf Angebot und Nachfrage eingewirkt hat.

Dass der Verbraucherpreisindex in zwei aufeinanderfolgenden Monaten über fünf Prozent liegt, hat Befürchtungen geweckt, dass China langfristig mit einer hohen Inflationsrate zu kämpfen hätte, die zusätzlich zu den Belastungen im Zeichen der Virusepidemie die Lebensqualität der Menschen beeinträchtigte. Betrachtet man jedoch die Gründe für die Preissteigerungen, besteht kein Anlass zu ernsthafter Sorge. Die Verknappung des Angebots an Schweinefleisch, die verlängerten Ferien zum Frühlingsfest und die Coronakrise haben alle zum Anstieg des VPI beigetragen.

Im Februar stiegen die Preise für Lebensmittel, Zigaretten und Wein um 16 Prozent, der Preis für Schweinefleisch sogar um 135,2 Prozent gegenüber dem Februar des Vorjahres. Seit letztem Jahr ist ein Anstieg der Preise für Schweinefleisch zu verzeichnen. Trotz einer gewissen Stabilisierung, phasenweise – so im Dezember – sogar eines gewissen Rückgangs, spielt das mangelnde Angebot an Schweinefleisch die Hauptrolle beim Anstieg des Verbraucherpreisindex.

Preissteigerungen während des Frühlingsfestes sind eine ganz normale Sache, denn die Leute schauen in dieser Zeit weniger aufs Geld und sind bereit, aus Anlass dieser für China wichtigsten Festtage tiefer in die Tasche zu greifen.

Der VPI lag im Januar letzten Jahres relativ niedrig, weil das Frühlingsfest im Februar 2019 begangen wurde, weshalb es auch nicht weiter verwunderlich ist, dass der VPI in diesem Jahr mit den Feiertagen im Januar weit höher lag. Die Unterbrechung der Lieferketten im Zeichen der Coronakrise hat auch bei Lebensmitteln zum Anstieg der Preise beigetragen.

Der Ausbruch der Coronavirusinfektion hat voll auf die Preisentwicklung durchgeschlagen. Eine große Zahl von Gewerbebetrieben sind wegen der Coronakrise geschlossen. Dadurch ist der Bestand an Verbrauchsgütern zurückgegangen, was wiederum die Preise ansteigen ließ. Hamsterkäufe der Verbraucher haben ein Übriges zu den Preissteigerungen beigetragen.

Die hauptsächlichen Faktoren der Preissteigerungen sind zeitweiliger Natur. Man geht davon aus, dass sich mit dem Abflauen der Virusepidemie in naher Zukunft auch der VPI wieder einpendeln wird.

Da sich nicht zuletzt dank Maßnahmen der Regierung bald das Angebot an Schweinefleisch erhöhen wird, rechnet man mit einem Absinken der Preise bis zur Jahresmitte. Da sich das Konsumverhalten mit der Überwindung der Coronakrise weiter normalisieren wird, sollten sich auch die Verbraucherpreise einpendeln.

Ist die Epidemie erst einmal eingedämmt, werden auch die Unternehmen zu einem normalen Geschäftsbetrieb zurückkehren, Produktion und Distribution werden sich normalisieren und die Verkehrsbeschränkungen aufgehoben werden. Angebot und Nachfrage werden damit einhergehen.

Da aber nach wie vor Inflationsdruck besteht, sollte die Regierung vorbeugende Maßnahmen ergreifen, um erhebliche Preissteigerungen in der Zukunft auszuschließen. China steht nicht nur vor der Herausforderung, die durch die Coronakrise entstandenen Verluste auszugleichen und eine gesunde Wirtschaftsentwicklung zu fördern, sondern auch den VPI zu stabilisieren und einen weiteren Anstieg der Lebenshaltungskosten zu bremsen.

Um diese Ziele zu erreichen und strukturelle Reform der Angebotsseite zu lancieren, sollte die Regierung eine lockere Geld- und Steuerpolitik betreiben.

Im Zeichen der Coronakrise sind zahlreiche Unternehmen gezwungen, ihren Geschäftsbetrieb zu unterbrechen. Vor allem mittelständische Betriebe sowie Klein- und Kleinstbetriebe laufen Gefahr, dauerhaft schließen zu müssen. Daher sollte die Fiskalpolitik auf Steuersenkungen und geringere Handlungskosten abzielen sowie die Auszahlung von Übergangsgelder ermöglichen. Im Mittelpunkt der Geldpolitik sollten niedrige Zinsen und ein erleichterter Zugang zu Krediten stehen, um den Unternehmen dabei zu helfen, die Folgen der Coronakrise besser bewältigen zu können. Im Interesse einer Regulierung der Märkte sollte die Regierung ihr Augenmerk auf eine ausreichende Versorgung mit Gebrauchsgütern und eine Überwachung der Marktpreise legen.

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