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Neue Freizeitgewohnheiten fördern Chinas Inlandstourismus

  ·   2021-02-20  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Tourismus;Frühlingsfest
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Neue Formen der Freizeitgestaltung sind im Begriff, Chinas Inlandstourismus zu verändern. Dabei hat sich während der Ferienzeit um das diesjährige chinesische Neujahrs- oder Frühlingsfest der Lokal- und Onlinetourismus als besonders beliebt erwiesen.

Die Neujahrsferien dauerten dieses Jahr vom 11. bis zum 17. Februar. Anders als in der Vergangenheit, als übers chinesische Neujahrsfest Milliarden von Passagierreisen für Rückkehr nach der Heimat oder touristische Reisen unternommen wurden, haben in diesem Jahr viele Menschen Fernreisen vermieden, um nicht die Ausbreitung von COVID-19 zu fördern. 

Ende Januar senkte das Verkehrsministerium seine Prognose über den Reiseverkehr für die 40-tägige Reisesaison rund um das Frühlingsfest 2021 auf rund 1,15 Milliarden Personenreisen. Dies entspricht einem Rückgang um mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Rückgang von über 60 Prozent im Vergleich zu den Zahlen des Jahres 2019. 

Das Gute liegt so nah 

Zhang Jiuling und ihre in Shanghai arbeitenden Eltern kehrten während dieser Ferien nicht in ihre Heimatstadt im Nordosten Chinas zurück. Stattdessen nahmen sie an einer Stadtbesichtigung entlang des Huangpu-Flusses teil und konnten bei dieser Gelegenheit die Schönheit sowohl moderner städtischer Einrichtungen als auch jahrhundertealter Bauwerke genießen. Auch gab es Gelegenheit, sich in die Entwicklung Shanghais vom Fischerdorf zur Industrie- und Handelsmetropole zu vertiefen. Sie besuchten auch die Museen und Kunstgalerien in Shanghai. 

„Der Aufenthalt in Shanghai während des Frühlingsfestes hat mir die Möglichkeit eröffnet, mehr über die Stadt zu erfahren, in der ich aufgewachsen bin“, sagt die 16-jährige Zhang Jiuling. „Ich habe in diesen Ferientagen eine ganz neue Art von Glück erlebt.“ 

Eine Touristin besuchte während der Neujahrsfeiertage am 14. Februar 2021 in der ostchinesischen Metropole Shanghai die Uferpromenade Bund. (Foto: Xinhua) 

Zhou Weihong, stellvertretende Generaldirektorin des in Shanghai ansässigen Reisebüros Spring Tour, sagt, dass das lokale Angebot an touristischen Aktivitäten im Vergleich zum Frühlingsfest 2019 um das 1,5-fache mehr nachgefragt worden sei. Die Anzahl der Stadtrundgänge sei in diesem Jahr gar um das Fünffache gestiegen. 

„Rund 80 Prozent unserer Kunden waren Menschen, die nicht in ihre Heimatregion verreist, sondern in der Stadt geblieben sind“, so Zhou. 

Nach Angaben der städtischen Verwaltung für Kultur und Tourismus lag vom 11. bis 13. Februar die durchschnittliche Auslastung der Hotels in den Vororten Shanghais, darunter Jinshan, Songjiang und Chongming, bei 57 Prozent. Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Jahres 2019 ist sie um 27 Prozentpunkte gestiegen. 

Ein von der Online-Plattform Meituan veröffentlichter Bericht zeigt, dass über 50 Prozent der Nutzer Reiseziele im Umkreis von fünfzig Kilometern rund um ihre Stadt bevorzugen. Neben traditionellen Winterattraktionen wie dem Besuch heißer Quellen und dem Aufenthalt in Skigebieten, sind nun auch städtische Zoos, botanische Gärten und Parks zu einem beliebten Ausflugsziel geworden. 

Virtuelle Tour 

Nachdem Chen Fei, ein Bewohner der nordchinesischen Stadt Taiyuan, bei der Frühlingsfest-Gala 2021 den zurückerstatteten Buddha-Kopf im Fernsehen gesehen hatte, fuhr er zu den Tianlongshan-Grotten, um den wiedergefundenen Schatz zu besichtigen; allerdings musste er vor Ort feststellen, dass die Anlage wegen Waldbrandgefahr geschlossen war!  

„Ich war ein bisschen enttäuscht, aber dann konnte ich die Schönheit und das Geheimnis der Grotten wenigstens online entdecken“, sagt der 29-jährige Chen. 

Besucher fotografierten auf einer Ausstellung im Lu Xun-Museum in Beijing am 12. Februar 2021 einen steinernen Buddha-Kopf aus den Tianlongshan-Grotten. (Foto: Xinhua) 

Über das offizielle WeChat-Konto des Museums der Tianlongshan-Grotten besuchte Chen eine  virtuelle Ausstellung zur digitalen Restaurierung. Bilder und Nachrichten rund um die Buddha-Köpfe, können dabei mithilfe der VR-Technologie (Virtual Reality) aufgerufen werden. 

Die Tianlongshan-Grotten in Taiyuan beherbergen zahlreiche Buddha-Statuen aus. Die Ausgestaltung der Höhlen begann in der östlichen Wei-Dynastie (534-550) und dauerte bis zur Tang-Dynastie (618-907). Der steinerne Buddha-Kopf, der vor fast einem Jahrhundert von einer der Statuen entwendet worden war, wurde Mitte Dezember 2020 aus Japan zurückgebracht. 

Für diejenigen, die an diesem Neujahrsfest ihr trautes Heim nicht verlassen wollten, sind virtuelle Touren das Mittel der Wahl zur Gestaltung der Freizeit geworden. So konnten sie Touristenattraktionen genießen, ohne fürchten zu müssen, sich anzustecken. 

In Shanghai veranstalteten Museen, Kunstgalerien und andere öffentliche Kultureinrichtungen mehr als 300 Online-Ausstellungen. Internetgiganten, darunter Trip.com Group, Baidu und Meituan, organisierten während der Ferien ebenfalls Online-Aktivitäten, um den kulturellen Charme der Stadt ins rechte Licht zu rücken. 

Dai Bin, Präsident des Chinesischen Tourismusakademie, meint, dass es in China derzeit einen neuen Trend gäbe, der breiten Raum für die Entwicklung von Kultur und Tourismus schaffe, und bei dem sowohl die Touristen als auch die Ortsansässigen in einen einheitlichen Tourismusmarkt integriert würden. „Mit der Integration der kulturellen und touristischen Entwicklung und dem Vormarsch von Wissenschaft und Technologie in allen Lebensbereichen, wird sich das Gefühl der Bürger, an den Früchten der Wirtschaftsentwicklung Chinas teilzuhaben, weiter verstärken“, meint Dai. 

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