12-08-2014
Im Focus
Unternehmen in Xinjiang stellen vermehrt Angehörige nationaler Minderheiten ein
von Chi Wenshu

 

Unternehmen in Xinjiang stellen vermehrt Angehörige nationaler Minderheiten ein

Der Uigure Jesur Ablikim arbeitet bei Goldwind Science & Technology Co. Ltd. in Xinjiang

Arbeiter in der Werkstatt, Mitarbeiter im Verkauf und in der PR-Abteilung und Assistent der Geschäftsführung – alle diese Positionen hatte der 30-jährige Jesur Ablikim im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang im Laufe seiner Karriere bei Goldwind Science & Technology Co. Ltd. inne.

Nach seinem Abschluss an der Xinjiang Industrial University habe er zunächst als Angestellter in einer öffentlichen Institution gearbeitet, erklärte Jesur bei einem Gespräch im Unternehmen am 24. Juli. Weil er dort unzufrieden war, wechselte er zur Goldwind Science & Technology Co. Ltd. Nach über zehn Jahren ist die Zahl der Angestellten dort von 700 auf 4400 gestiegen, davon stammen 1300 aus den nationalen Minderheiten.

 „Im Unternehmen werden alle Angestellten gerecht behandelt, es gibt weder Diskriminierung noch Privilegien. Wenn man sich anstrengt, kann jeder seinen Traum verwirklichen, egal wer man ist", erklärt Jesur.

 „Als ich Assistent der Geschäftsführung war, schlug mir die Unternehmensleitung eine Fortbildung vor. Ich wurde an die Tsinghua-Universität geschickt und von der Arbeit freigestellt. Dort habe ich einen MBA gemacht. Das Unternehmen hat die Studiengebühren übernommen. Im Studium habe ich nicht nur etwas über Verwaltung gelernt, sondern auch meinen Horizont erweitert. Darüber hinaus habe ich mir eine theoretische Grundlage für meine Arbeit geschaffen."

Das Unternehmen sei sehr großzügig, erklärt er, wenn die Angestellten die subventionierte Essenskarte benutzen, können sie in einem Dutzend Restaurants in der Nähe des Unternehmens zu Mittag essen. Die meisten Restaurants sind islamisch. „Die Beziehungen zwischen den Kollegen sind sehr gut. In der Freizeit lernen die Han-Chinesen Uigurisch von mir."

In großen Unternehmen gibt es viele Angestellte aus nationalen Minderheiten wie Jesur, viele davon auch in hochrangigen Positionen.

Auch der Kasache Baoerjiang Haerbimeiti arbeitet bei Goldwind Science & Technology Co. Ltd. Im Gespräch erinnert er sich an seine Arbeitserlebnisse. Als das Unternehmen in seiner Uni um Mitarbeiter warb, wurde er nicht ausgewählt. Später suchte er den Geschäftsführer auf und bewarb sich um ein Praktikum, mit Erfolg. Seine Bemühungen zahlten sich aus, er wurde danach als festangestellter Mitarbeiter übernommen. Er ist sehr zufrieden mit dem Arbeitsumfeld und seinem Gehalt. „Was mir am besten gefällt ist, dass das Unternehmen mich in Würde leben lässt", sagt er.

In den letzten Jahren hat die Regierung des Uigurischen Autonomen Gebiets Xinjiang der Beschäftigung der nationalen Minderheiten große Aufmerksamkeit geschenkt. Die Zahl der Angestellten aus nationalen Minderheiten hat stark zugenommen. Auch Unternehmen aus anderen Provinzen, die sich in Xinjiang angesiedelt haben, stellen viele Angehörige nationaler Minderheiten ein, das gilt beispielsweise für den Bus- und LKW-Hersteller Shaanxi und das Maschinenbauunternehmen Sany.

In diesem Jahr kündigte das Parteikomitee von Xinjiang an, dass die Beschäftigung das wichtigste und grundlegendste politische Anliegen sei, da es die Bevölkerung direkt betreffe. Daher sind neue Vorschriften erlassen worden. Künftig müssen bei allen Unternehmen in Xinjiang, einschließlich der von der Zenrrealregierung überrwachten und  verwalteten Unternehmen, 70 Prozent der neu angestellten Mitarbeiter vor Ort arbeiten.