18-05-2015
Im Focus
Naturhistorisches Museum
von Edith Stifter

Dieser brüllende Roboter wirkt weniger furchteinflößend als geplant.

Die Entwicklungsgeschichte der Schmetterlinge begann vor über 100 Millionen Jahren.

Verschiedene Insektenarten.

 

Wenn man sich dem Museum nähert, kann man schon aus der Ferne das Gewusel kleiner Menschen wahrnehmen. Kinder sind eindeutig die Zielgruppe des Museums und das Konzept wird von dieser auch akzeptiert. Im Museum werden beeindruckende Skelette von Dinosauriern und großen Säugetieren ausgestellt. Den Höhepunkt aus Zielgruppensicht bilden sicher die lebensgroßen Dinosaurierroboter, die eine eigene Ausstellungshalle bekommen haben. Wer bei seinem letzten Besuch in einer Saurierausstellung oder einem Naturhistorischem Museum noch selbst im Zielgruppenalter war, hat vielleicht schon ganz vergessen, wie beeindruckend diese Ausstellungen schon allein durch die schiere Größe der Tiere sind.

Zwischen den kleinen und großen Monstern bietet das Museum aber allerhand Lehrreiches, auch für erwachsene Besucher. Die Informationen sind sehr gut aufbereitet und empfehlen sich besonders für Chinesischlernende. Die Tafeln sind überwiegend auf Chinesisch, aber in angenehm großer Schrift und in relativ einfachem Chinesisch. Eine große Cafeteria und zahlreiche Sitzgelegenheiten, die im Museum verteilt sind, laden zu Pausen ein, damit man das Wissen, das regelrecht auf einen niederprasselt, besser verdauen kann.

Interessanterweise werden die englischsprachigen Ausschilderungen in den Ausstellungen, die der Entstehung des Lebens gewidmet sind, mehr. Möglicherweise ging man hier davon aus, dass man von Besuchern aus  englischsprachigen Ländern weniger Vorwissen als in anderen Bereichen erwarten kann.

Vielleicht schafft das Wissen um das Alter von Pflanzen und Tieren Respekt, weckt Interesse sich mit der Natur zu beschäftigen und hilft so vielleicht den Planeten zu schützen. Denn wir wurden nicht durch einen Fingerschnippen auf diesen Planeten gesetzt, sondern durch komplizierte Prozesse über Millionen von Jahren nur für einen Augenblick hier. Jedes Blatt ist ein Wunder.

Experimente wie das Priestley Experiment, der unter einer Glasglocke eine Kerze anzündete um dann zu beweisen, dass ein Nagetier mit Pflanze unter der Glocke überleben würde, da die Pflanze Sauerstoff produziert, werden erklärt und nicht zur Nachahmung empfohlen – vor allem der Teil des Experimentes mit dem Gegenbeweis.

Dem Schutz der Natur und der Tiere, deren wichtiger Rolle für den Menschen im Museum eine eigene Ausstellung gewidmet ist, sind mehrere Räume zugeschrieben. Dass der Tierschutz beim einzelnen Menschen beginnt und somit unser aller Verantwortung ist, wird anschaulich und kindgerecht beschrieben. Besonders der Respekt vor wildlebenden Tieren steht hier im Focus.

Will man dieses Museum besuchen, sollte man sich im Vorhinein registrieren. Der Eintritt ist frei und selbst wenn man die Vorabregistrierung vergessen hat, kann man das vor Ort noch nachholen. Das Museum hat wie alle anderen von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Da die beiden nächsten U-Bahn Stationen doch zu Fuß relativ weit entfernt sind, empfiehlt es sich mit dem Bus direkt vor das Eingangstor des Museums zu fahren. Allerdings ist das Museum gleich neben der Parkanlage des Himmelstempels.