01-08-2012
Kultur und Kunst
Schwungvoller Dasanxian-Tanz der Sani
von Zeng Wenhui

Huang Ning schwingt das Tanzbein

Unter freiem Himmel können die Touristen dann noch in einer frischen Brise den Tanz einer Seniorengruppe bewundern. Die 57-jährige Bi Xinhua tanzt schon seit drei Tagen im Steinwald. Ein echter Marathon, der der Gesundheit zugute kommen soll! Da der Tanz recht kräftezehrend ist, tanzen alle jeweils nur vier oder fünf Minuten am Stück und legen dann eine Pause ein. „Wir tanzen von acht Uhr morgens bis fünf Uhr nachmittags," erklärt Tante Bi. Der Tanz ist beliebt bei Jung und Alt. „Die Senioren bringen der Jugend die ersten Schritte bei, so wird der Dasanxian von einer Generation zur nächsten weitergegeben," sagt Bi Xinhua.

„Schon im Mutterleib sind die Sani an den Rhythmus des Dasanxian gewöhnt, deshalb ihre Begeisterung für Singen und Tanzen, die das ganze Leben hindurch anhält", meint Zhao Xiangping, stellvertretender Sekretär des Parteikomitees der Gemeinde Guishan. „In jedem Dorf gibt es Dutzende Tanzgruppen verschiedenen Alters. Die Gruppen werden alle freiwillig von den Dorfbewohnern gebildet."

Jin Meicai, der stellvertretende Direktor des Dienstleistungszentrums für Agrarwirtschaft in der Gemeinde Guishan, erzählt, dass Ringkämpfe,  Stierkämpfe und im Prinzip auch alle anderen Gemeinschaftsveranstaltungen von Tanzaufführungen umrahmt werden. Manchmal wird eine Tanzgruppe bezahlt, oft aber tanzt eine Gruppe auch nur aus Spaß an der Freude. 

Wenn die Landarbeit ruht, gehen die Bewohner auf die Strasse und tanzen von acht Uhr bis zwölf Uhr abends Dasanxian. „Wie der Walzer oder andere westliche Gesellschaftstänze ist der Dasanxian eine ganz ausgezeichnete Methode, um einen Ehepartner zu finden. Wer mir gefällt, mit dem tanze ich! Wie soll man seine Liebste finden, wenn man nicht tanzen kann?", sagt Jin lachend. Solange es die Sani gibt, wird der Dasanxian jedenfalls nicht aussterben.

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