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Erste Simulation der Chinesisch-Deutschen Regierungskonsultationen geht mit Abschlusszeremonie zu Ende

Von Josip Pejic  ·   2016-06-20  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Regierungskonsultationen;Deutschland;Merkel
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Am Sonntag ist in Beijing die erste Simulation der Chinesisch-Deutschen Regierungskonsultationen mit einer Abschlusszeremonie zu Ende gegangen. Vier Tage lang haben insgesamt 40 Studenten aus China und Deutschland die Gelegenheit gehabt, die Rolle von Regierungsvertretern, Lobbyisten oder Journalisten einzunehmen und gemeinsam über Themen zu beraten, die auch in den realen Regierungskonsultationen der beiden Länder diskutiert wurden, die am 13. Juni 2016 in Beijing stattfanden und an denen u.a. Chinas Ministerpräsident Li Keqiang, die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier teilgenommen haben. 

So standen Fragestellungen aus den drei Hauptbereichen Wirtschaft, Umwelt und Klima sowie Bildung und Kultur auf der Agenda. Mit der Simulation erhoffen sich die Veranstalter, Cornelia Pürschel und Peter Hergemöller, beide Lektoren der Robert Bosch Stiftung in Osteuropa und Asien, jungen Menschen einen Einblick in die Mechanismen zwischenstaatlicher Kooperation zu gewähren und dadurch ihr Verständnis für die Völkerverständigung zu fördern. 

Insbesondere die Rollenverteilung sollte dabei für einen möglichst großen Lerneffekt sorgen: So repräsentierten die chinesischen Studenten nicht etwa ihre eigenen Regierungsvertreter, sondern jene aus Deutschland, während die deutschen Studenten in die Rollen der chinesischen Delegierten schlüpften. Im Idealfall kamen die Teilnehmer so in Situationen, in denen sie mit fremden Positionen konfrontiert wurden und Interessen vertreten mussten, die nicht zwangsläufig mit ihren eigenen übereinstimmten. Laut Hergemöller soll diese Methode dazu beitragen, die kommunikativen und emphatischen Fähigkeiten der Teilnehmer zu schulen und sie für die gegenseitigen Interessen, Belange und Gefühle zu sensibilisieren. 

„Das Grundlegende Ziel der Simulation ist Völkerverständigung", so Hergemöller. „Dazu gehört mehr, als nur gut miteinander auszukommen. Es gehört auch dazu, über Themen zu sprechen, bei denen aufgrund der hohen Komplexität nicht immer Harmonie herrscht oder ein Kompromiss erreicht werden kann. Gerade in einer Welt der ständig fortschreitenden Digitalisierung, in der es immer einfacher wird, miteinander in Verbindung zu treten, ist eben auch ein gewisses Verständnis füreinander sehr wichtig." Für die Teilnehmer bedeutet dies vor allen Dingen, sich nicht nur kritisch mit den eigenen Ansichten hinsichtlich bestimmter Fragestellungen oder Probleme auseinandersetzen zu können, sondern darüber hinaus auch fremden oder abweichenden Positionen offen gegenüber zu treten. 

In den Konferenzräumen des Chinesisch-Deutschen Zentrums für Wissenschaftsförderung in Beijing konnten die Studenten ihre interkulturellen und kommunikativen Fähigkeiten vier Tage lang in diversen Veranstaltungen unter Beweis stellen und weiterentwickeln. Neben Vorträgen und Workshops zu unterschiedlichen Themengebieten, wie z.B. der chinesischen „One Belt One Road"-Initiative oder „Industrie 4.0", trafen die jungen Delegierten in zahlreichen Sitzungen zusammen, in denen sie die realen Regierungskonsultationen realitätsnah nachzustellen versuchten. „Eine Ländersitzung zwischen den Regierungen Chinas und Deutschlands zu simulieren," erläutert Hergemöller, „ist natürlich eine unheimlich schwierige Aufgabe, da in den einzelnen Ländern viele hochkomplexe Prozesse stattfinden, an denen wiederum zahlreiche Akteure mit unterschiedlichen Interessenschwerpunkten, wie z.B. Wirtschaftsvertreter, Repräsentanten des Bildungsbereichs, die Medien sowie zivilgesellschaftliche Akteure, beteiligt sind. Das alles zu reduzieren auf eine Stunde ist eine große Herausforderung und da muss man leider auch mal Abstriche machen. Nichtsdestotrotz ist es unser Ziel, diese Prozesse trotz ihrer unglaublichen Komplexität möglichst realistisch abzubilden." 

Wie bei den realen Regierungskonsultationen begann auch die Simulation mit einer Ländersitzung, in denen sich die Delegierten beider Nationen in ihren jeweiligen Ländergruppen trafen, um eigene nationale Strategien zu erarbeiten. In diesen Sitzungen wurde zunächst nur der Austausch innerhalb der einzelnen Regierungen nachgestellt. In der anschließenden gemeinsamen Sitzung kamen die Vertreter beider Regierungen zusammen, um Ziele für die jeweiligen Themenbereiche Wirtschaft, Umwelt und Klima sowie Bildung und Kultur zu formulieren. In den darauffolgenden Ressortsitzungen wurde dann ein gemeinsamer Aktionsrahmen für alle drei Themengebiete erarbeitet, der am Ende der Veranstaltung von den Regierungschefs beider Länder unterzeichnet werden sollte. Zwischen diesen Hauptsitzungen erhielten die jungen Delegierten immer wieder die Gelegenheit, sich sowohl inhaltlich als auch auf persönlicher Ebene mit ihren Mitstreitern auszutauschen. 

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