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Xinjiang setzt auf Ausbildung, um den Mangel an medizinischem Personal auszugleichen

Von Li Fangfang  ·   2021-03-18  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Xinjiang;Ärzte;Krankenhäuser
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Ein Arzt untersucht ein Mitglied einer Hirtenfamilie im Landkreis Zhaosu, im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang (Foto: Xinhua) 

Es war im Jahr 1985, als An Ayue, ein renommierter Chirurg aus Beijing, im Rahmen eines gemeinsamen Ausbildungsprogramms zum ersten Mal in das Uigurische Autonome Gebiet Xinjiang im Nordwesten Chinas reiste. Organisiert von der China Academy of Chinese Medical Sciences (CACMS) und der Regionalregierung, brachte das Programm medizinische Experten in die Region, um die Leistungsfähigkeit der lokalen Krankenhäuser und Ärzte zu verbessern.  

Doktor An wurde beauftragt, drei Ärzte in Proktologie auszubilden und in verschiedenen Krankenhäusern Vorlesungen zu halten. Er erinnert sich an die dürftige Ausstattung, die er damals sah: „Ich hatte nur eine Schere und eine Pinzette. Selbst eine unbedeutende Krankheit war schwer zu behandeln.“ 

Als er von Ürümqi mit dem Zug in die Stadt Turpan im Osten Xinjiangs fuhr, dauerte es einen ganzen Tag, obwohl die Entfernung nur etwa 150 km beträgt. Heute, mit besserer Anbindung, dauert die Reise nur noch eine Stunde. 

Obwohl Doktor An Dickdarm- und Enddarmchirurg ist, kamen die Einheimischen während seines Aufenthalts in Xinjiang mit allen möglichen Gesundheitsproblemen zu ihm und dachten, weil er aus der Hauptstadt kam, sei er ein Zauberer, der alles heilen könne. 

Personalknappheit  

„Es gab überall in Xinjiang einen Mangel an Medikamenten und Ärzten und nur wenige medizinische Einrichtungen“, sagte Doktor An. 

Die Behörden von Xinjiang starteten später ein Partnerschaftsprogramm, bei dem einheimische Ärzte zur Weiterbildung nach Beijing gingen. Nachdem Doktor An nach Beijing zurückgekehrt war, ging sein Krankenhaus von 1988 bis 1989 eine Partnerschaft mit der regionalen Gesundheitsabteilung von Xinjiang ein, um Ärzte aus Turpan und einem anderen Gebiet auszubilden. 

„Die Ärzte aus Xinjiang haben in Beijing wirklich hart gearbeitet“, sagte Doktor An. Neben ihrer medizinischen Ausbildung lernten die Ärzte, die ethnischen Minderheiten angehörten und Standardchinesisch nicht gut oder gar nicht sprechen konnten, auch die gemeinsame Sprache. Innerhalb von drei Monaten konnten sie sie fließend sprechen. 

Doktor An kehrte immer wieder nach Xinjiang zurück und wurde Zeuge der enormen medizinischen Entwicklung, die sich vor allem im Bereich der Ausstattung vollzog. Allerdings fehlte es in den Kreiskrankenhäusern des Gebiets immer noch an gut ausgebildetem medizinischem Personal. Während die medizinische Versorgung in Ürümqi auf dem Niveau von Großstädten wie Beijing und Shanghai lag, gab es in den Kreiskrankenhäusern zwar moderne Gebäude und die neuesten medizinischen Geräte, aber nur wenig technisches Personal, das mit diesen hochmodernen Maschinen umgehen konnten. 

Örtliche Ärzte sagten, dass die Sprachbarriere einer der Hauptgründe dafür sei, dass qualifizierte Mitarbeiter in den Kreiskrankenhäusern rar seien. Das Gesundheitspersonal dort stamme aus den ethnischen Minderheitengruppen. Da sie das Standardchinesisch in Wort und Schrift nicht beherrschen, war es für sie schwierig, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten zu erweitern. 

Die Behörden in Xinjiang sind sich des Problems bewusst und versuchen seit langem, es zu lösen, indem sie die Menschen ermutigen, andere Sprachen zu lernen. In den 1980er Jahren sagte der damalige Vorsitzende der Regionalregierung, Tonur Dawamat, in einem Interview mit der Beijing Rundschau, dass, wenn die Uiguren nur die uigurische Sprache beherrschten, ihre Kommunikationsfähigkeit und ihr Wissen extrem eingeschränkt wären. Doch mit Standardchinesisch und anderen Sprachen würde sich ihre Kompetenz enorm erweitern. „Deshalb ermutigen wir die Menschen der ethnischen Minderheiten, nicht nur Standardchinesisch zu lernen, sondern auch Englisch, Russisch, Französisch, Arabisch oder welche Sprache auch immer sie interessiert“, sagte er.   

Unausgewogene Entwicklung 

Doktor An, der jetzt im Beijinger Wang Jing Krankenhaus des CACMS arbeitet, ist Mitglied des 13. Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes (PKKCV), dem obersten politischen Beratungsgremium. In dieser Eigenschaft hat er einen besseren Einblick in die medizinischen Verhältnisse im Land.  

Die unausgewogene Entwicklung bleibt ein ernstes Problem in Xinjiang. Dazu hat Doktor An ein medizinisches Ausbildungsprogramm für Schüler und Studenten vorgeschlagen, die eine höhere Schule oder eine Universität besuchen, Arzt werden wollen und bereit sind, in unterentwickelten Gebieten zu arbeiten. Er hat auch vorgeschlagen, Studenten aus diesen Gebieten, die sich bereit erklären, nach ihrem Abschluss für einige Zeit in ihren Heimatbezirken zu arbeiten, eine kostenlose Ausbildung und Zuschüsse einschließlich der Unterkunftskosten während der Ausbildungszeit zu gewähren. 

„Auf diese Weise könnten wir den Mangel an qualifiziertem Personal in den Krankenhäusern auf Kreisebene beheben“, sagte er. 

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