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Liu Xiangdong: Zeuge der Reform und Öffnung im Bereich des Außenhandels

  ·   2018-06-26  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Außenhandel;Reform
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Die Öffnung nach außen und die Entwicklung des Außenhandels haben eine wichtige Rolle bei Chinas sozialistischer Modernisierung gespielt. Dafür hat Liu Xiangdong, der schon lange im Außenhandel tätig ist, ein besonders tiefgreifendes Verständnis. Seine langjährige Erfahrung auf dem Gebiet des Außenhandels gab ihm die Gelegenheit, die drastischen Veränderungen des chinesischen Außenhandels durch die wirtschaftlichen Aktivitäten wie die Einführung von ausländischer Technologie und Investitionen sowie die Reform des Außenwirtschaftssystems seit der Reform und Öffnung Chinas zu erleben. Liu Xiangdong gilt allgemein als einer der zentralen Entscheidungsträger von relevanten Reform- und Öffnungspolitiken im Bereich des Außenhandels.

Liu Xiangdong wurde 1938 in der Stadt Licheng in der nordchinesischen Provinz Shanxi geboren und ist ein ehemaliger Kader auf Vize-Ministerialebene im Handelsministerium. Im Jahr 1978 wurde Liu Xiangdong, der viele Jahre bei Lanzhou Chemical Industry Co., Ltd gearbeitet hatte, nach Beijing versetzt. Nach einem kurzen Übergang beim Nationalen Komitee für Institutionellen Aufbau wurde er dem neu gegründeten Nationalen Komitee für die Verwaltung von Import und Export zugeteilt. 

Liu Xiangdong stellte vor: „Zu dieser Zeit wurde das Komitee für die Verwaltung von Import und Export, auch bekannt als das Komitee für die Verwaltung von Auslandsinvestitionen, gegründet, um den Bedürfnissen der Reform und Öffnung gerecht zu werden. Damals bestand das Komitee aus 200 Personen, die hauptsächlich aus verschiedenen Institutionen des Landes und teilweise auch aus den Unternehmen kamen. Das Komitee führte hauptsächlich Reformen des Außenwirtschaftssystems durch, zudem beschäftigte es sich auch mit der Verwaltung von ausländischem Kapital, sowie mit Projektaufträgen und Investitionen im Ausland.“ 

Die Entscheidung zur Reform und Öffnung war zu diesem Zeitpunkt bereits Tatsache, die unterstützenden Institutionen wurden bereits gegründet. Aber wo sollte man nun konkret anfangen? An diesem wichtigen historischen Wendepunkt waren die Chinesen erpicht darauf, die Entwicklung und die Veränderungen in der Welt zu verstehen. 1978 entsandte die Volksrepublik China zum ersten Mal eine große Studiendelegation in die westlichen Industrieländer. Im Herbst desselben Jahres besuchte Deng Xiaoping Japan als Vizeministerpräsident des Staatsrates. 

Am Flughafen wurde er herzlich begrüßt. Von Tokio nach Kyoto fuhr Deng Xiaoping speziell mit dem Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszug „Licht-81“, der 210 Kilometer pro Stunde fährt. Deng Xiaoping sagte, dass er in diesem Moment nur die schnelle Geschwindigkeit des Zuges gespürt habe, und da sei ihm bewusst geworden, dass China unbedingt aufholen müsse. 

Nachdem die Chinesen ins Ausland gegangen sind und den Abstand zwischen China und den Industrieländern gesehen haben, wurden ausländische Experten eingeladen, um ihre Erfahrung zu vermitteln. Liu Xiangdong erinnert sich immer noch, wie schockiert er von diesem „Brainstorming“ war. „Japans Außenminister Saburō Ōkita, der zuvor auch Planungsdirektor gewesen war, stellte Japans Erfahrungen in der wirtschaftlichen Entwicklung vor, wie zum Beispiel die Politiken, die sie formuliert hatten, welchen Problemen sie begegnet sind und wie sie die Probleme gelöst haben. Saburō Ōkita sagte, dass China ein riesiges Land mit reichen Ressourcen sei, aber das Pro-Kopf-Vermögen der Chinesen sei nicht hoch. Sein Worte haben unseren Willen für mehr Eigenständigkeit und wirtschaftliche Entwicklung inspiriert.“ 

Liu Xiangdong sagte, dass China anfänglich das „Einführungsprinzip“ verfolgte, sei es in Bezug auf Technologie, Ausrüstung, Kapital oder Managementerfahrung. 1978 war ein sehr lohnendes Jahr für die Einführung ausländischer Technologien: China hat insgesamt über 1.230 Projekte mit mehr als einem Dutzend Ländern und Regionen mit einem Gesamtumsatz von 7,8 Milliarden US-Dollar unterzeichnet. Die Anzahl und der Betrag der Verträge waren sogar höher als die Gesamtzahl seit der Gründung der Volksrepublik China. Es folgten jedoch auch Streitpunkte. „1978 wurde eine große Anzahl fortgeschrittener Technologien aus westlichen Ländern, unter anderem Deutschland, Italien und dem Vereinigten Königreich eingeführt. Allerdings waren unsere Devisenreserven und die jährlichen Deviseneinnahmen zu dieser Zeit ziemlich begrenzt und beliefen sich auf ungefähr 20 Milliarden RMB (umgerechnet rund 3,1 Milliarden US-Dollar). Zu viele Einführungen verursachten ernsthafte Zahlungsschwierigkeiten. Dagegen wurden Einwände erhoben. Schließlich konnte Deng Xiaoping diese Streitigkeiten aber beilegen.“ 

Die Chinesen waren einst darauf stolz, dass „China weder Inlandsschulden noch Auslandsschulden hat“. Seit der Reform und Öffnung begannen sie zu lernen, ausländisches Kapital für die inländische Entwicklung zu verwenden. 

Berichten zufolge hat Deng Xiaoping am 17. Januar 1979 beim Treffen mit führenden Persönlichkeiten der Industrie- und Handelskreise wie Hu Quewen, Hu Ziang und Rong Yiren deutlich darauf hingewiesen: „Jetzt sollen wir mehr Wege finden, um das Land zu entwickeln. Wir können ausländisches Kapital und Technologie nutzen und Gemeinschaftsunternehmen betreiben…“ 

„Wir können Gemeinschaftsunternehmen betreiben“, ein kurzer Satz, der aber die Tore für China öffnete, um ausländische Direktinvestitionen anzulocken. „Chinesisch-ausländische Gemeinschaftsunternehmen“ sind heute ein alltägliches Thema. In der Anfangsphase der Reform und Öffnung hatten die Menschen diesbezüglich jedoch große Bedenken. Liu Xiangdong sagte, dass zu dieser Zeit alle besorgt gewesen seien, dass die ausländischen Partner der Gemeinschaftsunternehmen in der Regel ein gewisses Maß an wirtschaftlicher Stärke und bestimmte Vorteile in Management und Technologie gehabt hätten. 

Im April 1980 genehmigte das Nationale Komitee für die Verwaltung von Auslandsinvestitionen die Gründung der ersten drei chinesisch-ausländischen Gemeinschaftsunternehmen in China: Beijing Air Catering Co., LtdJianguo Hotel Beijing und Beijing Great Wall Sheraton Hotel. 

Liu Xiangdong gab zu: „Erstens hatten wir zu dieser Zeit noch keine Erfahrung. Welche Industrie sollte zuerst geöffnet werden? Wir hatten das Gefühl, dass es keine großen Probleme in einer Dienstleistungsbranche wie Joint-Venture-Hotels geben sollte. Zweitens gab es auf dem Markt auch Nachfrage. Nach der Reform und Öffnung wollten eine große Anzahl ausländischer Gäste nach China kommen und der Tourismus blühte. Der Aufbau von Joint-Venture-Hotels schien dementsprechend ein vielversprechendes Geschäft zu sein.“ 

Auch Chinas Investitionen im Ausland weisen mittlerweile eine mehrere Jahrzehnte lang währende Geschichte auf. Die Auslandsinvestitionen in der Anfangsphase der Reform und Öffnung zielten hauptsächlich darauf ab, ausländische Technologien und Erfahrungen zu erlernen. Während die heutigen Auslandsinvestitionen vielmehr auf der Unternehmensentwicklung und der internationalen Ausrichtung der Branche basieren. „Jetzt können die Unternehmen ihre eigenen Bedürfnisse berücksichtigen. Wenn sie die Fähigkeiten haben, zu investieren, und die Investitionen können zur Entwicklung ihrer Unternehmen und des Landes beitragen, dann können Sie es selbst entscheiden", sagte Liu Xiangdong. 

Seit 2014 hat das Ausmaß der Investitionen Chinas im Ausland das der ausländischen Investitionen in China überstiegen. Dass sich die ausländischen Investitionen und die Investitionen im Ausland im Gleichschritt entwickeln, ist ein wichtiges Merkmal im neuen Gefüge der Öffnung nach außen im neuen Zeitalter. 

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