Nordkorea hat am frühen Sonntagmorgen ein Geschoss abgefeuert, das östlich des Landes ins Meer stürzte. Dies meldete der Vereinigte Generalstab Südkoreas. Vermutlich habe es sich bei dem Geschoss um eine ballistische Rakete gehandelt.

Die mutmaßliche ballistische Mittelstreckenrakete wurde um 7:55 Uhr Ortszeit bei Banghyeon in der nordwestlichen Provinz Nordpyongan gestartet. Das Geschoss soll laut dem Generalstab eine Distanz von ungefähr 500 Kilometern zurückgelegt haben, bevor es in die Gewässer vor der nordkoreanischen Ostküste einschlug. Pjöngjang hatte bereits im vergangenen Oktober das gleiche Flugfeld benutzt, um seine Musudan-Raketen zu testen. 

Es handelte sich um den ersten Test einer ballistischen Rakete in Nordkorea in diesem Jahr und somit auch um den ersten, seit der neue US-Präsident Donald Trump am 20. Januar sein Amt antrat. 

Das südkoreanische Militär bezeichnete den Raketenstart als einen provokativen Akt, der gegen die Resolution des UN-Sicherheitsrats verstoße. Diese untersagt es Nordkorea, jegliche Art von Raketen zu testen. Das Militär glaubt, dass Nordkorea durch den Start einerseits mit seiner Schlagkraft protzen, anderseits auch gegen die Haltung der Trump-Regierung protestieren will. 

Die Nachrichtenagentur Yonhap zitierte eine Quelle aus dem südkoreanischen Militär, die sagte, dass es sich beim Test vom Sonntag um keine ballistische Interkontinentalrakete gehandelt habe. Pjöngjang hatte im vergangenen Februar erstmals eine Langstreckenrakete getestet und zwischen dem 15. April und dem 20. Oktober letzten Jahres insgesamt acht Musudan-Raketen gestartet. Mit der Ausnahme einer Rakete, die am 22. Juni 500 Kilometer zurücklegte, scheiterten alle anderen Tests.