Chinesische Studenten auf der Abschlusszeremonie im Mai 2019 an der Universität Columbia in New York. (Foto: Xinhua)

Etwa ein Viertel dieser Studenten habe ein US-Stipendium erhalten, die meisten hätten nach dem Amtsantritt der neuen US-Regierung Visumsanträge eingereicht, sagten mit der Angelegenheit vertraute Quellen gegenüber China Daily, die anonym bleiben wollten.

Die betroffenen chinesischen Studenten bewarben sich um eine Promotion oder einen Master-Abschluss in den USA, die Mehrzahl konzentrierte sich den Angaben nach auf naturwissenschaftliche und technische Studiengänge, einschließlich Elektronik, Informatik, Mechanik, Chemie, Materialwissenschaften und Biomedizin.

Die US-Botschaften und -Konsulate in China lehnten ihre Visumanträge mit der Begründung ab, dass sie nicht Abschnitt 212 (f) des Einwanderungs- und Staatsangehörigkeitsgesetzes und der Präsidialproklamation 10043 entsprächen.

Die Präsidialproklamation beschuldigt die chinesische Regierung, ihre Studenten im Ausland zu benutzen, um sich sensible US-Technologien und geistiges Eigentum anzueignen, und suspendiert die Einreise jener chinesischen Studenten und Forscher, die Washington als mit Chinas „Militärisch-Ziviler Fusionsstrategie" in Verbindung stehend definiert.

Einige der Studenten haben einen Brief mitunterzeichnet, in dem sie die US-Regierung auffordern, gegen diese Diskriminierung und Unterdrückung chinesischer Studenten vorzugehen.

Die Unterdrückung chinesischer Studenten und Wissenschaftler durch die US-Regierung hat auch in amerikanischen Bildungs- und Wissenschaftskreisen Besorgnis ausgelöst.

Am 10. Juni baten der Amerikanische Bildungsrat und andere US-Hochschulorganisationen das Außenministerium um eine Unterrichtung über die Auswirkungen der Präsidialproklamation 10043, insbesondere durch Vertreter des Büros für ostasiatische und pazifische Angelegenheiten, des Büros für konsularische Angelegenheiten und des Büros für internationale Sicherheit und Nichtverbreitung.

Nach Angaben US-amerikanischer akademischer Einrichtungen wird der Visa-Frust jährlich etwa 3.000 bis 5.000 chinesische MINT-Studenten, die ein Aufbaustudium absolvieren, sowie chinesische Gastwissenschaftler in MINT-Fächern betreffen.

Nachdem Trump am 29. Mai letzten Jahres die Präsidialproklamation 10043 unterzeichnet hatte, reagierte der Sprecher des Außenministeriums, Zhao Lijian, mit folgenden Worten: „Diese Aktion ist eine krasse politische Verfolgung und Rassendiskriminierung" und eine schwere Verletzung der legitimen Rechte und Interessen chinesischer Studenten und Forscher in den USA.

Seit dem Amtsantritt von Joe Biden als US-Präsident habe es immer noch Fälle gegeben, die chinesische Wissenschaftler und ausländische Studenten betrafen, berichteten die anonymen Quellen.

Angesichts der Tatsache, dass die US-Botschaften und -Konsulate in China Anfang Mai den Betrieb für die Beantragung von Studentenvisa wieder aufgenommen hatten, habe Washington versucht, den Anschein zu erwecken, als würde es auf das Drängen der US-Universitäten reagieren, eine große Anzahl chinesischer Studenten anzuziehen und Studiengebühreneinnahmen zu sichern, und damit eine Geste der Zusammenarbeit mit China im Bildungsbereich gezeigt, so die anonymen Quellen.