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Der chinesische Außenhandel 2015 – eine Bilanz

Von Yao Ling  ·   2016-01-08  ·  Quelle:China Heute
Stichwörter: Außenhandel;Importe;Exporte;2015
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Hinzu kam, dass die Nachfrage auf dem internationalen Markt einbrach.  2015 geriet das Wachstum des globalen Handels in eine Talfahrt. Nach einer Prognose der Welthandelsorganisation (WTO) vom 30. September 2015 dürfte das Wachstum des globalen Warenhandels 2015 gerade einmal 2,8 Prozent betragen. Damit korrigierte die WTO eine im April verkündete Prognose nochmals um 0,5 Prozentpunkt nach unten. Das Wachstum im Jahr 2015 dürfte damit also bei Weitem niedriger ausfallen als das durchschnittliche Wachstum von 5 Prozent aus den vergangenen 20 Jahren. Schon vier Jahre in Folge war das Wachstum des globalen Warenhandels unter die Marke von 3 Prozentpunkten gefallen. Ein wichtiger Grund: Die allgemeine Nachfrageflaute, die 2015 auf den wichtigsten Märkten der Weltwirtschaft herrschte. Nach Statistiken der WTO lag das Importwachstum der Industrienationen im ersten Halbjahr 2015 bei gerade einmal 0,1 Prozent, der Import der Schwellenländer ging gleichzeitig um 2,2 Prozent zurück. Betrachtet man die wichtigsten Wirtschaften der Welt genauer, so sank in den ersten neun Monaten 2015 der Import der USA um 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, in der EU gingen die Importe um 16 Prozent zurück, in Japan um 20,6 Prozent, in Südkorea um 16,6 Prozent, in Kanada um 8,4 Prozent, in Australien um 12,7 Prozent, in Russland um 38,2 Prozent und in Brasilien um 23 Prozent. 

Doch: Günstige Faktoren versprechen gute Perspektive für die Zukunft 

Allen genannten Schwierigkeiten zum Trotz wird China für die kommenden fünf Jahre ein Wachstum von rund 6,5 Prozent prognostiziert. Daraus ergibt sich eine gute Perspektive für den chinesischen Außenhandel. Im Einzelnen sind folgende positive Faktoren zu nennen, die diese Prognose untermauern: 

Erstens hat China die Gesamtlage des Außenhandels noch immer gut im Griff, auch wenn Chinas Exporte geringfügig zurückgegangen sind. Die Exportbilanz der Volksrepublik ist trotz allem noch immer deutlich besser als die der Industrienationen sowie der Schwellenländer. Nach offiziellen Statistiken sanken von Januar bis September 2015 die Exporte vieler Länder im Vergleich zum Vorjahr spürbar: in den USA um 6,1 Prozent, in der EU um 12,7, in Japan um 9,2, in Südkorea um 6,6, in Indien um 16,6, in Südafrika um 7,9 und in Brasilien um 16,8 Prozent. Im Vergleich dazu scheint der chinesische Exportrückgang von 2,5 Prozent in den ersten zehn Monaten 2015 also durchaus verkraftbar. Deshalb kann letztlich auch von einer weitgehend besseren Exportbilanz gesprochen werden. Zudem ist Chinas Anteil am internationalen Markt von 12,4 Prozent Ende 2014 auf rund 13 Prozent Ende Oktober 2015 gestiegen. Daran lässt sich die verstärkte internationale Konkurrenzfähigkeit der chinesischen Exporte ablesen. 

Zweitens praktiziert die Volksrepublik eine aktive Strategie der Freihandelszonen, wodurch sich das äußere Umfeld für die Entwicklung des Außenhandels stetig verbessert. 2015 konnte China zudem große Durchbrüche beim Abschluss von Freihandelsabkommen mit anderen Ländern erzielen. So besiegelte man im Juni beispielsweise ein Freihandelsabkommen mit Südkorea und Australien und im November wurden die Verhandlungen über die Aufwertung der China-ASEAN-Freihandelszone erfolgreich abgeschlossen. Außerdem beteiligt sich die Volksrepublik aktiv an der umfassenden regionalen wirtschaftlichen Partnerschaft (RCEP) und erzielte hier substantielle Erfolge. All das hat eine gute Grundlage für die Vertiefung und Erweiterung des chinesischen Außenhandels geschaffen. 

Das chinesisch-südkoreanische Freihandelabkommen ist hinsichtlich seines Außenhandelsvolumens und der Außenhandelsbereiche bisher das größte von China abgeschlossene Freihandelabkommen. Beide Länder konnten erfolgreich ihr Ziel des „grundsätzlichen Ausgleichs von Interessen, des umfassenden Außenhandels und eines hohen Niveaus“ erreichen. Das Abkommen erfasst rund 90 Prozent der Handelswaren und 85 Prozent des Handelsvolumens zwischen den beiden Ländern. 

Nach dem chinesisch-australischen Freihandelsabkommen gilt seit dessen Inkrafttreten für 85,4 Prozent der darunter fallenden Produkte ein Null-Zoll-Tarif. Nach einer Übergangsperiode der Zollminderung sollen Waren aus Australien zu 100 Prozent und chinesische Produkte zu 96,8 Prozent nach diesem Null-Zoll-Tarif behandelt werden. Damit machen die vom Zoll befreiten Waren aus China 97 Prozent des Volumens aller chinesischer Ausfuhren nach Australien aus. 

Drittens hat China für die kommenden fünf Jahre seine Entwicklungsrichtung hin zur Beschleunigung der Niveauhebung und Optimierung des Außenhandels festgelegt. So soll die wichtige Rolle des Außenhandels in der chinesischen Wirtschaft in Zukunft noch besser entfaltet werden. 

Am 29. Oktober 2015 bahm die 5. Plenartagung des XVIII. Zentralkomitees der KP Chinas die „Vorschläge des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas zur Ausarbeitung des 13. Fünfjahresplans für die Entwicklung der Volkswirtschaft und Gesellschaft“(2016-2020) an. In dem Papier wird bekräftigt, dass sich „China von einer quantitativ großen Außenhandelsnation zu einer qualitativ starken Handelsnation entwickeln soll“. Es gelte außerdem, „die Umwandlung des Außenhandels hin zu Ausfuhren hervorragender Qualität und zu höherem Preis sowie hin zum Im- und Export von vorzüglichen Waren voranzutreiben“. „Eine aktive Importpolitik soll praktiziert und die Öffnung des Marktes für die ganze Welt erweitert werden“, heißt es weiter. 

Als nächstes wird China vom Bedarf der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung des eigenen Landes ausgehend und entsprechend dem Angebot und der Nachfrage auf dem inländischen Markt seine Förderungspolitik der Einfuhren vervollkommnen, das Niveau der Handelserleichterung heben, den Import von Energieressourcen, fortschrittlichen Technologien und wichtigen Einzel- und Ersatzteilen sowie die im Inland benötigten Konsumgütern aktiv erweitern, um so in den kommenden fünf Jahren mithilfe des Exports eine gute Grundlage für die weitere Entwicklung des chinesischen Außenhandels zu schaffen.  

(Die Autorin ist Forscherin im Professorenrang der Forschungsakademie für Internationale Handels- und Wirtschaftszusammenarbeit des chinesischen Handelsministeriums. )

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