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Beijing Ancient Architecture Museum: Streifzug durch Chinas Hütten und Paläste

Von Maike Schulte  ·   2015-11-12  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Museum;Ancient Architecture;Ausstellung
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Meister der Holzkonstruktion  

Dennoch spielte Holz auch in der chinesischen Bautechnik der Folgezeit eine buchstäblich tragende Rolle, wie zahlreiche Exponate des Museums veranschaulichen. Anders als im Westen fungierten Wände nämlich nicht als tragende Elemente, sondern das Dach ruhte auf gewaltigen Balken und runden Holzsäulen. Sie waren durch so genannte Dougong (Ochsenkopfkapitelle) verbunden, ein einzigartiges Element der chinesischen Architektur, das sich in der Tang- und Song-Dynastie (960-1279) zu einem technisch immer komplexeren Stützsystem mit dekorativem Mehrwert entwickelte. Ebenfalls typisch für ein traditionelles chinesisches Gebäude: Sein Holzrahmen wurde nicht durch Nägel oder Leim zusammengehalten, sondern allein durch Zapfen und Nute verbunden, was für größere Flexibilität sorgte. 

Nachbau eines Dougong; dieses typisch chinesische Kapitell fungierte in der traditionellen Architektur als Stützelement.  

Chinesische Zimmermänner und Schreiner brachten es aber auch in ästhetischer Hinsicht zu einiger Meisterschaft. Davon zeugen die im Museum ausgestellten Gitterdecken aus vielfach ineinander verschachtelten Holzstreben sowie ein Modell der farbenprächtigen und reich verzierten Kassettendecke des Beijinger Longfu-Tempels, ein besonders eindrucksvolles Beispiel der chinesischen Zaojing-Kunst. Neben dem 108-teiligen Modell des historischen Beijing zählt dieses Exponat zu den Höhepunkten des Museums. Im Zentrum der schirmförmigen Holzdecke befindet sich eine Horoskopkarte, jede Sternenkonstellation ist in kunstvoller Schrift notiert. Das architektonische Meisterwerk gilt heute noch als unverzichtbar für das Studium der historischen Astronomie. 

Ein Modell der farbenprächtigen und mit zahlreichen Holzschnitzereien verzierten Kassettendecke des Longfu-Tempels in Beijing. 

Bauprinzipien Symmetrie und Hierarchie  

Einige grundlegende Merkmale der chinesischen Architektur, die sich in ganz Ostasien verbreitete, blieben über die Jahrhunderte konstant. So spielte die Symmetrie als Symbol für Ausgewogenheit und Harmonie eine wichtige Rolle. Die meisten Bauwerke wurden auf einer steinernen Plattform errichtet und waren weniger als drei Stockwerke hoch, anders als in der westlichen Architektur wurde die Horizontale und somit die Weite und Großzügigkeit eines Bauwerks betont. Gebaut wurde, dies war ebenfalls anders als im Westen, um einen freien Raum herum. Das Museum zeigt zwei prägnante Beispiele dafür, die Tulou-Rundhäuser in der Provinz Fujian und die Beijinger Wohnhöfe, die Siheyuan, in deren Zentrum sich ein Schrein zur Ahnenverehrung befand, um die Wohn- und Nutzgebäude gruppiert waren. Ein weiteres typisches Merkmal alter chinesischer Architektur waren ausladende Giebeldächer. Für sie existierten genaue Klassifikationssysteme, die beispielsweise bei Palästen und Tempeln geschwungene, überkragende Dachbalken vorschrieben. Auch klimatische Bedingungen spielten beim Bauen eine Rolle: So waren die Wohnhöfe im kälteren Norden nach Süden ausgerichtet, um von der Sonneneinstrahlung zu profitieren, im Süden sorgten Luftschächte für Abkühlung. 

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LINKS:

Adresse: BEIJING RUNDSCHAU Baiwanzhuanglu 24, 100037 Beijing, Volksrepublik China


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